Chinas Staatsbanken bereiten sich auf Börsengang vor

Die Bank of China und die China Construction Bank wollen im kommenden Jahr an die Börse gehen. Die Direktoren der beiden staatseigenen Geschäftsbanken gaben am Dienstag in Beijing bekannt, dass sich die Kreditinstitute zurzeit auf den geplanten Börsengang vorbereiten.

Die Bank of China und die China Construction Bank sind zusammen mit der Industrial and Commercial Bank of China und der Agricultural Bank of China die vier wichtigsten der staatseigenen Geschäftsbanken in China. Seit langer Zeit jedoch müssen sich staatseigenen Banken mit Problemen wie einem hohen Anteil notleidender Kredite, wirtschaftlicher Ineffizienz und Inkompetenz auseinandersetzen.

Die Bank of China und die China Construction Bank sind nach einigen vorangegangenen Reformen in diesem Jahr in 100% staatseigene Aktiengesellschaften umgewandelt worden. Anfang des Jahres hatte der Staat den beiden Banken 45 Milliarden US-Dollar zur Verfügung gestellt um einen Teil der notleidenden Kredite abschreiben zu können.

Wie Li Lihui, Direktor der Bank of China, und Chang Zhenming, Direktor der China Construction Bank, auf der Pressekonferenz mitteilten, näherten sich die wichtigsten finanzwirtschaftlichen Daten der beiden Banken internationalem Niveau oder hätten es bereits erreicht. Der Betriebsgewinn der Bank of China sei in den ersten 10 Monaten des Jahres um 22% auf knapp 54 Mrd. Yuan (ca. 5 Mrd. €) gestiegen, teilte Li weiter mit. Der Anteil der notleidenden Kredite sei auf 4,55% gefallen, von 5,16% Ende September. Der Anteil der notleidenden Kredite der Construction Bank of China habe Ende September bei 3,74% gelegen.

Mit der weiteren Verbesserung ihrer Bilanzen planten beide Banken den baldigen Börsengang. Chang Zhenming erklärt: "Wir beauftragen seit dem Jahr 2001 renommierte ausländische Rechnungsprüfungsunternehmen damit, unsere Buchhaltung umfassend zu überprüfen. Wir hoffen, dass wir im nächsten Jahr einen konkreten Zeitplan für den Börsengang haben werden."

Nähere Informationen zu Ort und Zeit des Börsengangs haben die beiden Banken bisher noch nicht bekannt gegeben. Sie bemühen sich jedoch derzeit aktiv um Investoren im In- und Ausland. Der Anteil ausländischer Investoren an staatlichen Geschäftsbanken darf laut chinesischem Gesetz aber 20 Prozent nicht überschreiten.

Parallel zu den Vorbereitungen auf den Börsengang intensivieren die beiden Banken die Anstrengungen zur Reform ihrer Verwaltung, indem sie das bisherige System der administrativen Verwaltung zu einem modernen Managementsystem umzuwandeln versuchen.

(CRI/China.org.cn, 1. Dezember 2004)