Neue Regelungen auf dem Aktienmarkt

Chinesische Aufsichts- und Verwaltungsbehörden für das Finanzwesen haben Durchführungsverordnungen erlassen, die Direktinvestitionen von Versicherungsunternehmen auf dem Aktienmarkt detailliert regeln. Diese Verordnungen basieren auf den Bestimmungen, die im Oktober 2004 für den Aktienhandel durch Versicherungsunternehmen erlassen wurden. Nach Meinung von Experten werden sich die neuen Regelungen positiv auf eine gesunde Entwicklung des chinesischen Aktienmarktes und des Finanzmarktes in China insgesamt auswirken.

Seit den 80er Jahren ist die Entwicklung des Versicherungsmarktes in China massiv gefördert worden. Der folgende Aufschwung in der Versicherungsbranche bewirkte, dass das Gesamtkapital der chinesischen Versicherungsunternehmen rapide wuchs. Bis Ende des vergangenen Jahres verfügten die Versicherungsunternehmen in China über ein Gesamtkapital von mehr als 1 Billion Yuan. Erwirtschaftet wurde das Kapital in der Regel durch Zinserträge bei den Banken, die Ertragsraten sind dabei jedoch bescheiden.

Im Oktober 2004 schuf die chinesische Aufsichts- und Verwaltungskommission für das Finanzwesen mit neuen Bestimmungen die Grundlage für Direktinvestitionen von Versicherungsunternehmen auf dem Aktienmarkt. Die vor kurzem veröffentlichten Durchführungsverordnungen regeln die Verfahrensweise bei der Eröffnung von Konten für das Kapital, das Versicherer in den Handel mit Aktien und Wertpapieren investieren. Zudem sind die Verhältnisse bei Investitionen und das Risikomanagement ausführlich geregelt. Damit wurden die gesetzlichen Grundlagen für Direktinvestitionen von Versicherern auf dem Aktienmarkt weiter gefestigt.

Laut Professor Zhu Nanjun vom Wirtschaftsinstitut an der Beijinger Universität wirken sich Direktinvestitionen von Versicherungsunternehmen positiv auf die Wechselbeziehungen zwischen Versicherungs- und Aktienmärkten aus und schaffen ein gutes Umfeld für die Entwicklung der chinesischen Wirtschaft. Weiter sagte Professor Zhu im Interview mit CRI: "Mit direkten Kapitalinvestitionen können die Versicherungsunternehmen ihre Gewinne erhöhen. Zudem begünstigen Investitionen von Versicherungsunternehmen die Reduzierung von Finanzrisiken auf dem Aktienmarkt. Versicherungsunternehmen sind in der Regel an langfristigen Investitionen mit stabiler Entwicklung interessiert. Leichtfertige Spekulationen kommen für diese Firmen aus verschiedenen Überlegungen zu Handelsgebühren und Problemen bei der Kapitalverteilung nicht in Frage. Somit sorgen Versicherungsunternehmen auf dem Aktienmarkt für einen stabilen Fluss von langfristigem Kapital. Dies ist für die stabile und gesunde Entwicklung des chinesischen Aktienmarktes von großer Bedeutung."

Professor Zhu Nanjun betonte jedoch auch, dass Investitionstätigkeiten auf dem Aktienmarkt für Versicherungsunternehmen große Risiken in sich bergen. Deshalb sollten nicht nur die Aufsichtsbehörden die Entwicklungen auf dem Aktienmarkt stärker kontrollieren.

"Trotz der erreichten Verbesserungen auf dem Aktienmarkt und im Investitionsumfeld treten immer noch einige strukturelle Probleme auf. Doch konnten die Risiken beim Aktienhandel in vielerlei Hinsicht eingedämmt werden. Objektiv gesagt, sind das Risiko, aber auch die Gewinne beim Handel mit Wertpapieren höher als bei anderen Investitionsarten. Die Versicherungsunternehmen müssen deshalb bei verstärkten Investitionstätigkeiten auf dem Aktienmarkt ihren Entscheidungsmechanismus verbessern und ihre Investitionsrisiken weitestgehend minimieren."

(CRI, 25. Februar 2005)