Haier verzichtet auf Maytag-Kauf

Der chinesische Haushaltsgerätehersteller Haier hat auf den Kauf der amerikanischen Firma Maytag verzichtet. Auf der Webseite von Maytag hieß es gestern, Haier und seine zwei amerikanische Kooperationspartner hätten schriftlich mitgeteilt, ihr Gebot zurückzuziehen. Ein Firmensprecher von Haier wollte keine näheren Informationen über den Vorgang geben.

Der Kauf des drittgrößten Haushaltsgeräteherstellers in den USA erweckte die Aufmerksamkeit der Medien. Die amerikanische Investitionsfirma Ripplewood Holding und Haier haben jeweils 14 und 16 US-Dollar für jede ausstehende Aktie geboten. Am letzten Samstag verkündete dann die Firma Whirlpool, der größte Haushaltsgerätehersteller in den USA, 17 US-Dollar für jede ausstehende Aktie zu bieten.

Experten halten die Entscheidung von Haier für positiv. Die Firma sei wegen großer Risiken von dem Gebot zurückgetreten. Der Verzicht habe jedoch keinen großen Einfluss auf die internationale Strategie der Firma, meinten sie.

Haier-Geschäftsführer Zhang Ruimin interessiert sich hauptsächlich für die Marken und das Vertriebsnetz von Maytag. Dafür wollte er 2,25 Milliarden US-Doller bezahlen. In diesem Jahr haben die hohen Stahl- und Ölpreise Konkurrenz auf dem Gebiet der Haushaltsgeräteherstellung verschärft. Der Umsatz von Haier 2004 betrug 101,6 Milliarden Yuan (10,1 Milliarden Euro).

Ren Lutong von der chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften sagte, einige chinesische Unternehmen hätten angefangen, auf dem internationalen Markt zu investieren. Das sei aber noch keine Tendenz bei den einheimischen Unternehmen und es gäbe noch große Schwierigkeiten bei der Umsetzung.

(China.org.cn, 21. Juli 2005)