China 2006: Handelsbilanzüberschuss erreicht neuen Rekord

Der Rekordüberschuss im vergangenen Jahr hat zu erneuten Aufrufen aus den USA und Europa an Beijing geführt, das Land möge doch Maßnahmen ergreifen und eine ausgeglichenere Handelsbilanz realisieren.

Chinesische Wirtschaftswissenschaftler haben vor dem Hintergrund der Stärke Chinas als globale Produktionsstätte bereits vorausgesagt, dass der Handelsbilanzüberschuss des Landes auch in diesem Jahr nicht bedeutend sinken werde. Allerdings könne sich das Wachstum des Überschusses verringern, da China Maßnahmen ergriffen habe, um Exporte zu erschweren und Importe zu fördern.

Trotz des gewaltigen Wachstums im Handelsvolumen, sehen sich die Händler nun "erschwerten" Handelsbedingungen gegenüber, sagte Mu Xinsheng der Direktor des Zollamtes in einem Interview.

Die Kosten der Exporte stiegen nicht nur durch Preissteigerungen bei Ressourcen, Arbeits- und Landkosten sondern auch auf Grund der Wertsteigerung des Renminbi, die den Wettbewerbsvorteil von Produkten "Made in China" schwäche.

Außerdem sei das Land das größte Opfer internationalen Handelsprotektionismus, da viele entwickelte Länder eine Reihe von Dumpingklagen angestrengt und technische Handelsbarrieren gegen chinesische Produkte geschaffen haben.

"Es wird für chinesische Exporteure schwieriger sein, während des 11. Fünfjahresplans ihren Marktanteil in großen entwickelten Märkten wie den USA und der EU zu erhöhen", erklärt Mu.

Das Handelsministerium sagt für dieses Jahr einen Zuwachs von 15 Prozent beim Handelvolumen auf 2 Billionen US-Dollar voraus.

Das Ministerium betont, dass China zwar im Handel mit Industriegütern große Überschüsse verzeichne, aber im Bereich des Dienstleistungshandel unter einem Handelsbilanzdefizit leide, das in den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres um 44 Prozent auf 5,7 Milliarden US-Dollar stieg.

(China.org.cn, China Daily, 12. Januar 2007)


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