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Zeit, die Steuern zu senken

german.china.org.cn          Datum: 14. 08. 2008

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Die überquellende chinesische Staatskasse wäre eine Gelegenheit, die Steuern zu senken. Dies käme sowohl den Unternehmen als auch den Bürgern zu Gute, die versuchen, sich mit der nachlassenden Weltwirtschaft und der steigenden Inflation zu arrangieren.

"Jetzt ist es an der Zeit, die Steuern zu senken", sagte Bai Chong’en, Professor der Wirtschaftsabteilung an der Tsinghua-Universität, auf einem Forum des nationalen Statistikamtes. "Eine solche Maßnahme könnte helfen, den Inflationsdruck zu senken und das anhaltende Wirtschaftswachstum beizubehalten."

Die chinesischen Steuereinnahmen sind in den letzten Jahren, dank der boomenden Untenehmen und dem wachsenden Wohlstand der Bevölkerung, stark angestiegen. Im ersten Halbjahr 2008 konnte die Regierung einen Anstieg der Steuereinnahmen von 33,3 Prozent auf 3,48 Billionen Yuan (340,78 Milliarden Euro) verzeichnen. Der Zuwachs lag deutlich über den von der Regierung für das ganze Jahr geschätzten 14 Prozent.

Trotz der steigenden Steuereinnahmen, beschweren sich viele Unternehmen vor dem Hintergrund steigender Kosten für Arbeit, Energie und Rohstoffe über fallende Gewinnmargen. Darüber hinaus liegen auch die realen Einkommenszuwächse der Chinesen, auf Grund der steigenden Inflation, weit hinter dem Zuwachs der Einnahmen der Regierung.

"Eine Steuersenkung scheint der realistischste Schritt zu sein, um den lokalen Unternehmen zu helfen", meint Zhou Qiren, Professor am China Center of Economic Research der Peking Universität. "Die Gewinnspannen der lokalen Unternehmen sind während des ersten Halbjahres zurückgegangen. Eine weitere Verlangsamung des Wirtschaftswachstums würde dies nur noch verschlimmern."

Im ersten Halbjahr hat sich das chinesische Wirtschaftswachstum auf 10,5 Prozent verlangsamt. Im gesamten Jahr 2007 hatte es noch bei 11,9 Prozent gelegen. Gleichzeitig sind die Gewinne von großen Industrieunternehmen im Jahresvergleich um 20 Prozent gewachsen. Obwohl dies wie ein robustes Wachstum wirkt, ist es lediglich die Hälfte der Wachstumsrate vom gleichen Vorjahreszeitraum.

Nach Angaben von Vertretern der Nationalen Kommission für Entwicklung und Reform sind in der ersten Jahreshälfte über 67.000 kleine und mittlere Unternehmen mit einem Absatz von über 5 Millionen Yuan (489.630 Euro) bankrott gegangen. 10.000 der Betriebe entstammten dem arbeitsintensiven Textilsektor, der für steigende Kosten am anfälligsten ist. Es wird geschätzt, dass in demselben Zeitraum über 20 Millionen Textilarbeiter ihre Arbeit verloren haben. Zwei Drittel der Textilunternehmen die bisher überlebt haben, müssen restrukturiert werden.

Ende Juli hat China die Ermäßigungen für einige Textil- und Kleidungsexporteure angehoben. Außerdem wurden im Juli die Kreditquoten erhöht, um die Kreditnachfrage lokaler Unternehmen zu befriedigen.

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Quelle: China Daily

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