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Finanzzahlen zeigen Abfließen von Fluchtkapital

german.china.org.cn          Datum: 15. 08. 2008

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Sinkende Renditen von Immobilien- und Aktieninvestitionen sind einer der Gründe für steigende Spareinlagen und damit die verringerte Geldmenge im Umlauf. Auch der stärker werdende US-Dollar ist für den Abfluss von Kapital aus China verantwortlich.

Banken in China haben im Juli Deviseneinlagen von 5,6 Milliarden US-Dollar verzeichnet, im Monat davor lag diese Zahl im Vergleich dazu bei 11,9 Milliarden Dollar, heißt es laut am Mittwoch von der People’s Bank of China veröffentlichten Daten.

Liu Yuhui, Leiter des Chinesischen Wirtschaftsbewertungszentrums an der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften, sagte am Donnerstag, dass die Deviseneinlagen geringer seien, als die 8,336 Milliarden US-Dollar an ausländischen Direktinvestitionen und der Handelsbilanzüberschuss im Juli von 25,28 Milliarden US-Dollar. Die Differenz und der monatliche Rückgang deuten auf einen offensichtlichen Abfluss von kurzfristigen, spekulativen Geldmitteln oder Fluchtkapital hin, erklärte er. Der Abfluss liege zum Teil am in den letzten Wochen stärker werdenden US-Dollar, fügte er hinzu.

"Große Geldsummen sind aufgrund des stärkeren Dollars in die Vereinigten Staaten zurückgeflossen. Der Prozess hat Anfang des Jahres in Indien und der Republik Korea begonnen und im Juni und Juli China erreicht."

Die kurzfristige Aufwertung des Dollars resultierte teilweise aus den in den letzten Wochen sinkenden Rohölpreisen am internationalen Markt, sagte Zhao Xijun, stellvertretender Leiter des Forschungsinstituts für Finanzen und Wertpapiere an der Renmin-Universität in Beijing.

China war in Bezug auf den raschen Abfluss von großen Mengen Fluchtkapital in einer kurzen Zeitspanne alarmbereit, da dies die Wirtschaft des Landes hart treffen würde.

Damit in Zusammenhang, zeigen Daten der Zentralbank einen außergewöhnlich hohen Betrag an Geldmenge im Umlauf (M2), die durch Bargeld im Umlauf plus allen Einlagen definiert wird. Diese lag im Juli bei 4,46 Billionen Yuan, was im Vergleich zum Vorjahr einen Zuwachs um 16,35 Prozent bedeutet. Die Geldmenge M1, die Bargeld im Umlauf und die aktuellen Unternehmenseinlagen umfasst, lag bei 1,55 Billionen Yuan, also um 13,96 Prozent höher. Die Wachstumsrate für M2 lag bei 0,39 Prozentpunkten und für M1 bei 7,09 Prozentpunkten und damit niedriger als das Niveau Ende 2007.

Das verlangsamte Wachstum zeigt, dass die verschärfte Finanzpolitik den Druck auf zahlungsfähige Unternehmen verstärkte, meinte Liu.

Cao Honghui vom Finanzforschungsinstitut an der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften sagte jedoch, dass die Kontrolle des Geldmengenwachstums der Bremsung der Inflation langfristig förderlich war.

Im Juli lag der Betrag an Spareinlagen landesweit bei 4,553 Billionen Yuan, um 18,79 Prozent höher als im Vorjahr. Die Spareinlagen sind seit Anfang dieses Jahres kontinuierlich gewachsen, sagte Li Huiyong, ein Experte für Makroökonomie bei Shenyin-Wanguo Securities, der schätzt, dass das Wachstum bei dieser Form der Einlagen im Juli bei rund 16 Prozent lag und damit um 1,3 Prozentpunkte höher als im Juni.

Li schrieb den beschleunigten Kapitalfluss in Richtung Sparkonten den sinkenden Renditen der Investitionen in Aktien und Immobilien zu.

Quelle: Xinhua

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