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25. 06. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Streiks legen chinesische Fabriken von Toyota und Honda lahm

Wie die japanischen Fahrzeugriesen Toyota und Honda mitteilten, haben ihre Haupt-Fahrzeugfabriken in Südchina am Mittwoch aufgrund von Streiks von Teilezulieferern die Arbeit eingestellt. Die Unzufriedenheit der Arbeiter erschüttert weiterhin die Branche.

Die Arbeitsniederlegungen sind die jüngsten in einer Serie von Streiks wegen Löhnen bei Teilezulieferern in Guangdong und anderen Teilen Chinas.

Die Denso (Guangzhou Nansha) Co Ltd., die der japanischen Denso angehört und Einspritzzausrüstungen sowie andere Teile liefert, stellte die Lieferungen am Montag ein. Einige der 1200 Arbeiter saßen gestern in Gruppen vor einer Lagerhalle der Fabrik.

"Der Lohn beträgt nur 1300 Yuan (155 Euro) im Monat, Essenszuschüsse inbegriffen, während meine Miete bei 200 Yuan (24 Euro) im Monat liegt", sagte ein Arbeiter aus der Provinz Hunan der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua.

"Ich fühle mich von der Personalabteilung nicht respektiert. Wenn wir nach etwas fragen, sagen sie oft: 'Du kannst gehen, wenn du denkst, dass es in anderen Fabriken besser ist' ", sagte ein anderer Arbeiter zu Xinhua.

Aufgrund des Streiks bei Denso steht ein Werk von Toyota Motor in der Provinz Guangdong, das bis zu 360.000 Fahrzeuge im Jahr fertigt, seit Dienstag still. Toyota gab an, dass die Produktion gestern den ganzen Tag ausfiel und man nicht wisse, ob sie heute den Betrieb wieder aufnehme.

Zwei Fabriken von Honda stehen still

Honda Motor gab an, dass zwei Fabriken von Guangqi Honda, eines der Joint Ventures des Unternehmens in China, stillstünden nachdem ein Streik in einer chinesischen Fabrik Teilelieferungen zum Erliegen gebracht habe. Das japanische Unternehmen NHK Spring ist ein Partner dieser Fabrik.

Die beiden stillstehenden Honda Fabriken können zusammen pro Jahr bis zu 360.000 Accord und Fit Fahrzeuge fertigen.

Die Streiks zeigen die Schwäche der knapp berechneten "Just-in-time" Lieferketten, die von widerspenstigen, mit dem nicht zu den Unternehmensgewinnen passendem Lohnniveau unzufriedenen Wanderarbeitern stillgelegt werden können.

"Die Fahrzeugbranche ist in China vor allem für ausländische Unternehmen hochprofitabel, doch es hat bisher noch keine angemessene Anpassung der Arbeiterlöhne an Unternehmensgewinne gegeben", sagte Chang Kai, Professor für Arbeitsrecht an der Renmin-Universität in Beijing.

In den vergangenen Wochen sind Streiks bei einem Schlosslieferanten für Honda und bei einer Toyota Gosei Fabrik, die unter anderem Teile für Toyota herstellt, ausgebrochen. Alle sind in der Zwischenzeit beigelegt worden.

"Das ist das Ergebnis von Problemen, die sich über eine lange Zeit aufgebaut haben", sagte Chang. "Die Arbeiter akzeptieren die Bedingungen nicht länger. Sie sehen keine Möglichkeit, schonendere Maßnahmen zu ergreifen, um ihren Forderungen Gehör zu verschaffen. Auf diese Weise lernen sie, dass Streiks ihnen Wege eröffnen."

Nach Angaben eines streikenden Arbeiters von Denso, der anonym bleiben wollte, sei keine Einigung in Sicht.

Quelle: Shanghai Daily

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