Eine für ein Weißuch über die chinesische Wirtschaft durchgeführte Umfrage unter 100 chinesischen Ökonomen zeigt, dass 70 Prozent eine Abwärtstendenz auf dem Immobilienmarkt erwarten. Nur 1 Prozent ist vom Gegenteil überzeugt.

Im Jahr 2011 sind die Immobilienpreise in zahlreichen chinesischen Städten gefallen. Der Wendepunkt bei den Wohnungspreisen sei gekommen, meinen 69,9 Prozent der für das "Hexun-Weißbuch zur chinesischen Wirtschaft 2012" Befragten. Etwa 20 Prozent meinen, die Immobilienpreise werden sich stabilisieren.

Die Immobilienentwickler leiden wegen der Abkühlungsmaßnahmen der chinesischen Regierung unter akutem Geldmangel. Sie müssen ihre Verkaufspreise zum Teil drastisch senken, um überhaupt noch Einnahmen generieren zu können.

Die Immobilienpreise haben in China großen Einfluss auf die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung. Hohe Preise sind daher keine gute Sache für die Wirtschaft und das Lebensniveau der Chinesen, aber der Preiseinbruch werde auch unabsehbare negative Auswirkungen auf die Gesellschaft ausüben, heißt es im Weißbuch. Der Immobilienmarkt betrifft dutzende Branchen, deshalb sollen die Wohnungspreise langsam und stabil sinken.

"Wenn wir das Wirtschaftswachstum Chinas 2012 prognostizieren wollen, müssen wir den Einfluss der Eurokrise, der Geldpolitik und auch des Immobilienmarktes einrechnen. In der ersten Jahreshälfte werden die Wohnungspreise in den Großstädten deutlich fallen”, sagte der Experte Chen Xikang der Chinesischen Akademie der Wissenschaften.

"Der Preiseinbruch wird das unvermeidliche Ergebnis der Abkühlungsmaßnahmen in den vergangenen zwei Jahren sein. Es ist nur ein Anfang der Veränderungen auf dem Immobilienmarkt und entspricht den Interessen der meisten Menschen", sagte Wang Tongsan, ein Experte der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften.

In den letzten zehn Jahren erlebte Chinas Immobilienmarkt einen Aufschwung, das Risiko einer platzenden Immobilienblase ist aber auch sehr groß.