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27. 02. 2012 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Auf den Spuren Hollywoods: Chinas Filmindustrie startet durch

Schlagwörter: Chinas Filmindustrie Hollywood White Deer Plain

Im Anschluss eroberten zahlreiche weitere Auslandsproduktionen die Kinosäle, darunter Hollywood-Blockbuster wie "Titanic", "Transformers", "Pirates of the Caribbean" sowie die James Bond-Filme. In den ersten Jahren machten die Einnahmen aus den jeweils zehn ausländischen Filmen rund 80 Prozent der jährlichen Kasseneinnahmen in China aus.

Doch auch inländische Produktionen wurden immer erfolgreicher. 2002 ging der Streifen "Hero", der hochkarätig mit Stars aus dem chinesischen Festland, Hongkong und Taiwan besetzt war, als erste chinesische Produktion, deren VCD- und DVD-Rechte versteigert wurden, in die Geschichte ein. Mehr als zehn Millionen Yuan (1,2 Millionen Euro) steckten die Macher in die Vermarktung des Martial-Arts-Spektakels. Im Aufwind des Interesses von Filmfans weltweit an der fernöstlichen Kultur, das von "Crouching Tiger, Hidden Dragon" geweckt wurde, schlug "Hero" auch auf dem ausländischen Markt ein: In Übersee spielte der Film rund 1,1 Milliarden Yuan (132 Millionen Euro) ein. Mehr und mehr Investoren entdeckten daraufhin Chinas Filmindustrie als lukrative Branche.

Ermutigt durch den großen Erfolg von "Hero" produzierten chinesische Regisseure eine ganze Reihe von ähnlichen Filmen, unter anderem "The Promise", "The Banquet" und "Curse of the Golden Flower”, die allesamt zu Kassenschlagern wurden. 2004 spielten die einheimischen Produktionen erstmals mehr Einnahmen ein als importierte Filme. 55 Prozent der Kasseneinnahmen in Höhe von 1,5 Milliarden Yuan stammten aus einheimischen Filmen.

"Die schnelle Entwicklung der chinesischen Filmindustrie hat zunehmend das Interesse von Regisseuren und Filmproduzenten aus Übersee geweckt. In ihren Augen ist Chinas Filmmarkt eine wahre Goldgrube", sagt Gao. "Vor fünf oder sechs Jahren beliefen sich die jährlichen Einnahmen aus dem Ticketverkauf hier noch auf weniger als eine Milliarde Yuan, im letzten Jahr waren es dann bereits 13 Milliarden Yuan. Ein solches Wachstum gibt es derzeit nirgendwo sonst auf der Welt."

Heute produziert China mehr als 500 Filme pro Jahr, fünfmal mehr als noch vor fünf Jahren. Nach Indien und den USA ist China damit heute der drittgrößte Filmproduzent weltweit.

Längst gilt auch in China der Ticketverkauf nicht mehr als einzige Einnahmequelle, um Produktions- und Werbekosten wieder einzufahren. "Zunehmend nutzen wir auch die Einnahmen aus Audio-, Video- und Multimedia-Rechten", sagt Gao.

Blick auf den ausländischen Markt

Dass es immer mehr Kinos und Leinwände in China gibt, ist sicher einer der wichtigsten Motoren für die Entwicklung der chinesischen Filmindustrie. Einige Experten sehen die Abdeckung trotzdem noch immer als unzureichend. In China gebe es bei einer Bevölkerung von 1,3 Milliarden Menschen derzeit nur 10 000 Kinoleinwände, rechnet Regisseur Yin Li vor. "Im Gegensatz dazu haben die USA 40 000 Kinoleinwände für 300 Millionen Menschen. Wir müssen Chinas riesigen Absatzmarkt noch besser erschließen", fordert Yin.

Obwohl die Zahl der Kinoleinwände stark gestiegen ist, hat sich die Zunahme der Besucherzahlen in den letzten Jahren verlangsamt. Anfang der 1980er Jahre besuchten jedes Jahr Dutzende Milliarden Chinesen die Filmspielhäuser. Bis 2010 ist die Zahl auf rund 250 Millionen Kinobesuche gesunken. Im Durchschnitt geht jeder Chinese alle fünf Jahre nur einmal ins Kino. Dieser Rückgang ist wohl auf die steigenden Ticketpreise zurückzuführen. Branchenkenner fordern deshalb, diese zu senken, um noch mehr Zuschauer in die Kinos zu locken.


Kassenschlager Made in China: Werbeplakat des Films "White Deer Plain"


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Quelle: China Heute

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