Mit der Abwicklung der Aktionärsrechte am vergangenen Montag hat Sany den Kauf des deutschen Betonpumpenherstellers Putzmeister vollendet. Den Geschäftszielen zufolge soll der Umsatz der Firma in vier Jahren zwei Milliarden Euro erreichen.

Sany Heavy Industry, CITIC PE Advisors (Hong Kong) sowie die Karl Schlecht Stiftung und Karl Schlecht Familienstiftung, die Aktionäre der Putzmeister Holding GmbH, haben am Montag die Abwicklung der Aktionärsrechte von Putzmeister vollendet. Sany und CITIC haben insgesamt 360 Millionen Euro ausgegeben, um alle Anteile am deutschen Unternehmen zu kaufen. Sany hat davon 324 Millionen Euro bezahlt und erhält dementsprechend 90 Prozent der Anteile.

Liang Wengen, Vorstandsvorsitzender von Sany, sagte: "Putzmeister wird in Zukunft sowohl seine führende Position bei den bisher schon entwickelten Produkten beibehalten, als auch weitere Produkte entwickeln, um der weltweit beste Anbieter für komplette Baumaschinen zu werden. Im globalen Verkaufsnetz von Putzmeister werden auch weiterhin alle Putzmeister-Produkte verkauft werden, darüber hinaus wird es der Welt andere Baumaschinen von Sany bringen. Die Arbeitsplätze werden nicht reduziert, sondern erheblich vermehrt werden."

Zuvor war diese Übernahme am 1. Beziehungsweise am 10. April jeweils von dem chinesischen Handelsministerium und der Staatlichen Kommission für Entwicklung und Reform genehmigt worden. Putzmeister ist damit offiziell ein Teil des chinesischen Maschinenbauunternehmens worden. Der Vorgang ist von den Regierungen beider Länder anerkannt worden. Außerdem wurde Aichtal als das globale Hauptquartier des Betonpumpengeschäfts von Sany außerhalb Chinas festgelegt. Putzmeister bleibt in der Betriebsführung relativ unabhängig.

Der Sany-Vorstand wird den CEO von Putzmeister, Norbert Scheuch, zum Vorstandsmitglied ernennen und ihn beauftragen, die Entwicklung von Putzmeister weiterzuführen, was allerdings noch von Seiten der Aktionärsversammlung bestätigt werden muss. Zugleich werden Scheuch und sein deutsches Team für die Integration des globalen Betonpumpengeschäfts außerhalb Chinas zuständig sein und gemeinsam mit Sany den chinesischen Markt entwickeln.

Außerdem hat Sany die Umsatzziele von Putzmeister in den kommenden Jahren festgelegt. 2012 soll Putzmeister einen Umsatz von 700 Millionen Euro verwirklichen. 2016 soll der Umsatz zwei Milliarden Euro erreichen, was das Doppelte des bisherigen historischen Umsatzrekords des Unternehmens darstellt.

Diese Übernahme symbolisiert für Sany einen großen Sprung bei der Erschließung des internationalen Marktes und wird den Prozess der Internationalisierung des Unternehmens um bis zu zehn Jahre verkürzen. Langfristig hat Putzmeister einen Anteil von etwa 40 Prozent auf dem internationalen Markt (außer China), 90 Prozent der Umsätze werden außerhalb Deutschlands generiert. Bei den Produkten und Märkten von Putzmeister gibt es keine Überschneidungen mit denen von Sany. Die Technologien und Verkaufskanäle beider Firmen können sich hervorragend ergänzen, die Integration bringt ausserordentliche Synergieeffekte, die mit der Zeit sichtbar werden. Diese Mega-Fusion sichert Sany den weltweit führenden Platz im Betonpumpenbereich.