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02. 05. 2012 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Chinesische Telekom-Firma ZTE will in Europa expandieren

Schlagwörter: Smartphone ZTE China Telekomfirma Handy

Die ZTE Corp plant, ihre Position im europäischen Markt in den Bereichen Telekom-Infrastruktur, Smartphones und Regierungs- und Unternehmenslösungen zu stärken, wie Vertreter des Unternehmens mitteilten.

Seit der Gründung der ZTE in der südchinesischen Küstenstadt Shenzhen 1985 hat sich die Firma zu einem Telekom-Hardware-Giganten entwickelt, und zwar zum viertgrößten Handyhersteller nach Lieferungen gerechnet beziehungsweise zum fünftgrößten Telekom-Ausrüstungshersteller nach Absatz gerechnet, womit die ZTE Schwedens Telefon AB L.M. Ericsson und dem in Paris sitzenden Alcatel-Lucent Konkurrenz macht. Wegen eines weltweiten Rückgangs an Telekomsystem-Unternehmen, die sich auf Netzwerk-Bau konzentrieren, hat die ZTE ihr hauptsächliches Geschäft in den vergangenen Jahren diversifiziert, um neue Märkte zu erkunden, beispielsweise Handys und IT-Lösungen.

Im vergangenen Jahr lagen die Auslandseinnahmen bei fast 47 Milliarden Yuan, oder rund 7,5 Milliarden US-Dollar, was 54,2 Prozent der Gesamteinnahmen des Unternehmens ausmachte. Der europäische und nordamerikanische Markt ist im vergangenen Jahr am meisten gewachsen, und zwar um 42,2 Prozent im Jahresvergleich auf 20,45 Milliarden Yuan. Mit nahezu einem Viertel der Einnahmen aus Europa und den USA sei das Unternehmen immer abhängiger vom dortigen Wachstum geworden, so Dai Shu, Direktor für Unternehmens-Branding und Kommunikation bei der ZTE, gegenüber China Daily. "Die ZTE hat das Bestreben nach einem gleichmäßigen Anstieg des Marktanteils in europäischen Ländern", so Dai. Der europäische Markt sei ausgereift und gut reguliert. Unterdessen führten viele in Europa sitzende Telekom-Betreiber, wie Telefonica und France Telecom, ihr Geschäft weltweit, und könnten umfangreiche Geschäftsmöglichkeiten für die ZTE vorstellen. "Da die in Europa sitzenden Telekom-Betreiber insgesamt mehr als die Hälfte des weltweiten Telekomnetzwerkmarktes einnehmen, wird die ZTE kurz- und langfristig von der Kooperation mit diesen multinationalen Betreibern bevorteilt sein", meint Dai. Im Vergleich zu den USA, wo die Behörden aufgrund von politischen Bedenken die ZTE daran gehindert haben, mit großen Betreibern zu kooperieren, sei der europäische Markt "offener und freundlicher gegenüber ausländischen Telecom-Betreibern", so Dai weiter.

Bereits im Jahr 2000 hat die ZTE Büros in verschiedenen europäischen Ländern eingerichtet. Allerdings haben sich diese erst zwischen 2006 und 2007 entwickelt, als das Unternehmen endlich das Vertrauen der großen europäischen Telekom-Betreiber gewonnen hat. Die ZTE beschäftigt rund tausend Angestellte in Europa, von denen über 60 Prozent Bürger der Länder sind, in denen sie arbeiten. Die Telekomsystemausrüstung der ZTE wurde von neun der zehn größten Betreibern Europas installiert, wie es im Finanzbericht 2011 der Firma heißt. Das Unternehmen plane auch, Telekom-Dienste für europäische Kunden zu bieten, so He Shiyou, der Vize-Präsident der ZTE bei der jährlichen Analystenkonferenz der Firma vergangenen Monat in Shenzhen.

Aber das bemerkenswerteste Geschäft der ZTE in Europa bleibt das im Bereich Endgeräte. Das Unternehmen war der viertgrößte Handy-Vertreiber im vierten Quartal vergangenen Jahres, in dem es 18,9 Millionen Handys geliefert hat, heißt es von der Forschungsfirma Gartner Inc. Laut Reuters könnte es bis spätestens 2015 pro Jahr 100 Millionen Smartphones liefern. Europa werde ein Hauptziel für Smartphones mit Technik auf mittlerem und hohem Niveau sein, da das Unternehmen versuche, eine Senkung seiner Bruttogewinnmarge wettzumachen, so He.

"Wir werden dieses Jahr mehr Werbung für unsere Handys in Europa machen", so Dai. Die ZTE weitet ihre Werbung aus, denn viele europäische Kunden wissen immer noch wenig über das Unternehmen. Indem es mit lokalen Betreibern kooperiert, hat es sich einen Anteil von zehn Prozent des Handy-Marktes in vielen europäischen Ländern gesichert. Der Absatz vom Blade 880, einem Smartphone der Einstiegsklasse von ZTE, hat seit seinem Debüt in Großbritannien Ende 2010 fast 10 Millionen weltweit erreicht.

Der dritte Fokus der ZTE in Europa sollen die Regierungs- und Unternehmensgeschäfte sein, im engeren Sinne bei Telekommunikations- und IT-Lösungen für Klienten von Regierungen und den Energie-, Transport- und Bildungsindustrien. Xu Ming,Vize-Präsident der ZTE, erklärt, das Unternehmen habe das Ziel, bis spätestens 2015 auf mehr als sechs Milliarden US-Dollar beim Absatz von Regierungs- und Unternehmensgeschäften zu kommen, im Vergleich zu 1,6 Milliarden vergangenes Jahr. Ausländische Märkte würden wahrscheinlich über 60 Prozent ihrer gesamten Absätze an Regierungs- und Unternehmensgeschäften bis spätestens 2015 beitragen, so er.

Quelle: China Daily

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