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08. 05. 2012 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Trotz des verlangsamten Wachstums der chinesischen Wirtschaft blicken ausländische Investoren positiv in die Zukunft. China ist jedoch schon lange kein Billiglohn-Land mehr. Unternehmen, die hier erfolgreich sein wollen, müssen vor allem innovative und umweltbewusst sein.
Deutschland ist traditionell einer der Eckpfeiler der europäischen Wirtschaft, aber genau jener europäische Markt scheint für Deutschland zunehmend an Bedeutung zu verlieren.
Laut einer Erhebung des Verbandes der Deutschen Industrie- und Handelskammern ist China zum ersten Mal überhaupt auf Platz eins der von deutschen Firmen getätigten Direktinvestitionen. Im vergangenen Jahr konnte China demnach Investitionen deutscher Unternehmen in Höhe von 1,36 Milliarden US-Dollar auf sich vereinen. Dieser Betrag ist höher als die gesamten deutschen Investitionen in Frankreich, Spanien und Italien zusammen.
Diese tief greifende Veränderung wird deutlich an Beispielen wie der Knauf Gips KG, einem deutschen Unternehmen, das auf die Produktion von Baustoffen aus Gips spezialisiert ist. Das Unternehmen ist weltweit der zweitgrößte Produzent von Gipslatten.
Nach dem Erfolg der Knauf Gips KG gefragt, verweist Mark Norris, leitender Geschäftsführer des Unternehmens für den chinesischen Markt, auf einen entscheidenden Faktor – China.
Das Unternehmen stieg in den 1990er Jahren in den chinesischen Markt ein und baute drei Werke, in Beijing, Shanghai und Guangzhou. Norris erklärt, dass er trotz des verlangsamten Wachstums der chinesischen Wirtschaft, was auch durch die Euro-Krise und die Stagnation in den USA bedingt sei, weiterhin positiv in die Zukunft blicke und nach wie vor an den Investitionen festhalte.
"China bleibt ein dynamischer Wachstumsmotor, verglichen mit Staaten wie Spanien und Griechenland, wo es überhaupt kein Wachstum gibt. Und die Leute scheinen zu vergessen, dass der Markt so groß ist. Die Nachfrage nach guter Qualität ist dort", führte er aus.
Obwohl Knauf weiterhin plant in die weltweit am schnellsten wachsende Wirtschaft zu investieren, fallen die Pläne für dieses Jahr deutlich zurückhaltender aus. Anstatt auf Expansion wird Knauf verstärkt auf den Ausbau der bereits bestehenden Produktionsanlagen setzen. Seit Beginn dieses Jahres rüstet Knauf seine Anlagen so um, dass in Zukunft alle Fabriken mit Dampf betrieben werden und keine Kohle oder Schweröl verwendet wird.
"Wenn man sich den 12. Fünfjahresplan anschaut, bemerkt man, dass die vorherigen auf Quantität, Wachstum und Volumen setzten, wohingegen der jetzige im Zeichen von Qualität, besseren Lebensbedingungen und einer sauberen Umwelt steht", sagte Jan Kreibaum, Präsident und Geschäftsführer von Knauf im asiatisch-pazifischen Raum.
"Dieses Konzept trifft genau auf uns zu. Sie können nicht 20 Kohlekraftwerke mit Ölbrennern haben und sagen: ''Ja, wir sind ein umweltbewusstes Unternehmen''. Chinesische Kunden erachten es jetzt als wichtig, dass der gesamte Prozess von Anfang bis Ende grün ist", fügte Kreibaum hinzu.
Laut Dan Steinbock, Forschungsleiter für International Business am Indien, China und Amerika Institut in den USA, ist es nur vernünftig, für europäische und US-Unternehmen ihren Fokus von reiner Präsenz auf dem chinesischen Markt auf mehr Qualität zu verlagern.
"Als ausländische Unternehmen ihre Aktivitäten in China begannen, war dies immer noch ein kostengünstiges Land. Mehrere Regionen setzen nun auf Wettbewerb durch Innovationen und auf lange Frist gesehen, werden die relativ armen Städte und Provinzen folgen. Wenn ausländische Unternehmen auf dem sich rasch verändernden chinesischen Markt konkurrenzfähig bleiben wollen, dann können sie nicht wie bisher selbstgefällig bleiben."
Quelle: China Daily
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