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04. 06. 2012 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Die Regierung hat ein neues Subventionsprogramm geplant, um die Binnennachfrage zu stärken und gleichzeitig energiesparende und umweltfreundliche Geräte zu fördern. Experten warnen jedoch vor falschen Kaufanreizen und sehen die Maßnahmen kritisch.
Derzeit wird eine neue Welle von Subventionen für energiesparende Geräte erwartet, nachdem ein ähnliches Programm vor etwa einem Jahr endete.
Am Markt ist man jedoch unsicher, ob diese Politik wirklich geeignet ist, den Konsum in diesem Sektor anzukurbeln. Die Branche befindet sich gegenwärtig auf einem Tiefpunkt der vergangenen Monate.
Der Staatsrat, Chinas Kabinett, kündigte am 16. Mai an, dass die Regierung 26,5 Milliarden Yuan (3,36 Milliarden Euro) bereitstellen werde, um den Kauf von elektronischen Haushaltsgeräten für ein Jahr zu subventionieren.
Dazu zählen gemäß einer Pressemitteilung des Staatsrates Klimaanlagen, Flachbildfernseher, Kühlschränke, Waschmaschinen und Boiler, welche gewisse Energiespar-Standards erfüllen.
Eine Regelung, die am 28. Mai gemeinsam vom Finanzministerium, der Staatlichen Kommission für Entwicklung und Reform sowie dem Ministerium für Industrie und Information veröffentlicht wurde, offenbarte erste Details des Programms. Demnach werden Kunden, welche eine energiesparende Klimaanlage oder einen energiesparenden Flachbildfernseher kaufen, ab dem 1. Juni mit 100 bis 400 Yuan vom Staat subventioniert.
Des Weiteren plant die Regierung 2,2 Milliarden Yuan (279 Millionen Euro) ein, um den Verkauf von energiesparenden Glühlampen und Leuchtdioden zu fördern, und weitere sechs Milliarden Yuan (760 Millionen Euro) für die Subvention von Fahrzeugen, deren Hubraum kleiner als 1,6 Liter ist.
Wie Finanzminister Xie Xuren mitteilte, markiere der neue Plan zur Subventionierung von energiesparenden Haushaltsgeräten einen wichtigen Schritt seitens der Regierung, das Wachstum zu stabilisieren und auszubauen sowie die Binnennachfrage zu stärken.
Obwohl weitere Details noch nicht bekannt sind, scheint es jedoch offensichtlich, dass die Regierung verglichen mit dem vorherigen Programm, ihr Subventions-Portofolio erweitert hat und mehr Finanzmittel zur Verfügung stellt, sagte Xie Jiyong, Analyst bei Capital Securities Corp in Shanghai.
Das vorherige Subventionsprogramm konzentrierte sich ausschließlich auf umweltfreundliche Klimaanlagen. Nun sollen jedoch fünf verschiedene Kategorien von Gütern subventioniert werden, fügte er hinzu.
Darüber hinaus haben sich die staatlich finanzierten Ausgaben im Vergleich zum vorherigen Programm (10 Milliarden Yuan verteilt auf zwei Jahre) verfünffacht, erklärte Xie. Er prognostizierte, dass die Maßnahmen den Umsatz bei Haushalsgeräten um 20 Prozent steigern werden.
Das aktuelle Programm zur Bezuschussung von Haushaltgeräten umfasst drei komplementäre Subventionsprojekte, die darauf abzielen, die Binnennachfrage zu stärken und gleichzeitig die Umweltverschmutzung einzudämmen.
Neben dem Zuschuss für energiesparende Geräte wurden von 2009 bis 2011 im Rahmen einer Austauschaktion Haushaltsgeräte recycelt und in neun Provinzen und Städten erhielten Käufer Zuschüsse bis zu einer Höhe von zehn Prozent des Ladenpreises beim Kauf eines neuen Fernsehers, PCs oder Kühlschranks, einer Waschmaschine oder Klimaanlage.
Eine dritte Maßnahme, genannt "Haushaltsgeräte gehen aufs Land", die Anfang nächsten Jahres auslaufen wird, garantiert 737 Millionen Bauern, die außerhalb von Städten leben, einen von der Regierung angebotenen Rabatt von 13 Prozent beim Kauf von teuren Produkten.
Nachdem die ersten beiden Fördermaßnahmen ausliefen, ging der Verkauf von Haushaltgeräten im ersten Quartal 2011 um 0,53 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück. Nach Angaben des Handelsministeriums sanken die Umsätze bei Klimaanlagen um 3,2 Prozent und die Verkäufe von Elektroheizungen brachen um 24,8 Prozent ein.
Die Ankündigung eines neuen Subventionsprogramms ließ die Aktienkurse an der Börse steigen.
Am Tag nach der Ankündigung stieg der Aktienkurs des Waschmaschinenherstellers Hefei Rongshida Sanyo Electric Co um 7,8 Prozent auf 9,17 Yuan. Aktien des Haushaltsgeräteherstellers GD Midea Holding Co legten 1,8 Prozent zu und schlossen bei 13,89 Yuan.
Die Aktie von Suning Appliance Co, gemessen am Marktwert größter Händler von Haushaltsgeräten, stieg ebenfalls um 1,7 Prozent auf 9,87 Yuan. Zuvor hatte Jin Ming, Präsident des Unternehmens erklärt, dass das neue Programm Sunings Umsatz steigern werde.
"Die neuen Maßnahmen werden wahrscheinlich ein Umsatzplus von 300 Milliarden Yuan bei Haushaltgeräten schaffen und Händler wie Suning stärken", sagte er.
Um dem Aufruf der Regierung zu folgen, seien seit Januar 80 Prozent der von Suning eingekauften und verkauften Fernseher und Boiler Geräte der Ebene eins oder zwei bezüglich der Energieeffizienz, erklärte Jin. 40 Prozent der Klimaanlagen würden ebenfalls diesen Standard erfüllen.
Darüber hinaus fanden 40 Prozent von Sunings Verkäufen in den letzten zwei Jahren im Rahmen des Austauschprogramms von Haushaltsgeräten statt. Die brachte Suning eine Summe von 70 Milliarden Yuan ein.
Die Subventionierung von Haushaltsgeräten hat die Erwartungen gesteigert, dass ähnliche Maßnahmen folgen werden, um die Wirtschaft und den Konsum anzukurbeln, sagte Wu kan, Fondsmanager bei Shanghai Dazhong Insurance Co. "Der Fokus der Politik hat sich auf die Aufrechterhaltung des Wachstums verlagert."
Einige glauben, dass die aktuellen Maßnahmen nur einen begrenzten Effekt auf die gesamte Branche haben werden, da die Menschen die Produkte kauften, von denen sie ausgingen, dass sie die Geräte brauchen würden.
Angespornt durch eine Reihe von Rabatten, verzeichnete Chinas Haushaltsgeräte-Markt im Jahr 2011 laut einer Statistik des Marktforschungsunternehmens Euromonitor International einen Verkauf 494,2 Millionen Einheiten.
"Der Verkauf von Haushaltsgeräten ist immer noch weitgehend abhängig vom makroökonomischen Umfeld und den Immobilienverkäufen", schrieb Essence Securities in einem Bericht im Mai. "Führende Hersteller werden voraussichtlich mehr von den neuen Förderprogrammen profitieren können."
Xie von Capital Securities Corp stimmte dem zu. Seiner Meinung nach haben Kühlschränke und Waschmaschinen nicht das Potenzial für weiteres Wachstum, da so viele Haushalte bereits über diese Produkte verfügen und andere Haushalte es sich nicht leisten können, sie zu kaufen.
Er führte weiter aus, dass die Verkäufe von Klimaanlagen wahrscheinlich am meisten von den neuen Maßnahmen profitieren werden, da die Geräte mit neuer Technologie niedrigere Emissionswerte haben und dies im Einklang mit der neuen Subventionspolitik der Regierung stehe.
Marktbeobachter warnen jedoch, dass die Kaufanreize nicht unbedingt sofort die Nachfrage in die Höhe treiben wird. Einige Verkäufer äusserten ähnliche Bedenken.
Quelle: China Daily
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