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19. 06. 2012 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Nokia passt sein Geschäftsmodell in China an

Schlagwörter: Geschäftsmodell in China Nikia Apple samsung

Der finnische Mobiltelefonhersteller Nokia verzeichnet starke Rückgänge bei seinen Verkaufszahlen und wurde von Samsung als größten Handyhersteller der Welt abgelöst.

Nokia Oyj baut Weltweit Stellen ab, was auch zu einer Anpassung der chinesischen Geschäftsstrukturen führen wird. Aber Analysten hegen Zweifel, ob die aggressive Vorgehensweise in China und anderen Teilen der Welt Früchte tragen wird.

Nokia wird bis zum Ende des nächsten Jahres rund 10.000 Stellen streichen und damit etwa 19 Prozent der gesamten Belegschaft entlassen, wie am Dienstag bekanntgegeben wurde. Das ist ein Teil der Maßnahmen gegen den abnehmenden wirtschaftlichen Erfolg der Unternehmung. Daneben wurde beschlossen, zwei Forschungszentren und eine Fabrik zu schließen und drei Topmanager zu entlassen. "Wir werden uns verstärkt auf unsere Grundstrategie fokussieren und die weltweiten Veränderungen werden auch China betreffen", sagte Gao Xiang, Nokias PR-Manager in China.

Einst der weltweite Marktführer bei den Mobiltelefonen, wurde Nokia nun überholt von Apple und andern Mobiltelefonhersteller, die das Google Android Betriebssystem nutzen. Dies führte zu einem starken Rückgang der Verkaufszahlen und zu vier aufeinanderfolgende Quartalsverlusten. Im ersten Quartal sind die Nettoverkäufe der Unternehmung in China sogar um 70 Prozent gefallen.

Kein Symbian mehr. Wang Ying, eine Analystin des einheimischen Forschungszentrums Analysys International, erwartet, dass der Personalabbau besonders in den Bereichen, die mit Symbian verknüpft sind, erfolgen dürften. Die Unternehmung hat versucht, ihr selbst entwickeltes Betriebssystem Symbian auszuwechseln. Der jüngste Schritt dazu erfolgte im Februar des letzten Jahres, als Nokia eine Allianz mit der Microsoft Corp. eingegangen ist, welche ihr Lumia brachte und zu einer Produktlinie von Smartphones führte, die das Windows Betriebssystem nutzten. Die Einführung dieses neuen Mobiltelefons hat nicht gereicht, um den Abschwung des Hauptgeschäftes zu verringern. Die totalen Mobiltelefonverkäufe sind um 24 Prozent im ersten Quartal gesunken, wodurch Samsung Nokia als größten Mobiltelefonhersteller ablösen konnte.

In China hatte Samsung während derselber Zeit am meisten Mobiltelefone verkauft, und bediente damit fast einen Viertel des gesamten Marktes, gefolgt von seinem chinesischen Konkurrenten Huawei Technologies Co mit etwa 12 Prozent des Marktes. Nokia stand auf Platz Drei mit 11 Prozent. "Es ist unwahrscheinlich, dass Lumia kurzfristig plötzlich hohe Verkaufszahlen verzeichnen wird, da es keine bahnbrechenden Verbesserungen bietet, welche die Nutzer zurückerobern könnten", sagte Sandy Shen, eine Analystin bei Gartner. Wang teilt diese Auffassung: "Es ist nicht das Telefon selbst, sondern das Betriebssystem und die Applikationen, welche eine Rolle spielen. Um die Akzeptanz zu fördern, braucht Lumia mehrere Mobiltelefonhersteller, die das Windows Betriebssystem nutzen und mehr Entwickler, welche Applikationen dafür herstellen.“

Mobiltelefonhersteller wie die ZTE Corp., HTC Corp. und Samsung haben auch schon Windowsbasierte Mobiltelefone angeboten. Aber in dem ersten Quartal ist das System erst auf 0,7 Prozent aller Smartphones genutzt worden in Chinas. Android ist, zum Vergleich, auf 76,7 Prozent vorhanden, so die Daten von Analysys International. Nokia hat ein gutentwickeltes Verkaufsnetzwerk, welches das Erreichen der Nutzer nicht nur in den großen Städten Chinas, sondern auch in den Kleineren ermöglicht. Dies ist eine große Chance für die Zukunft, neben dem bekannten Markennamen, erklärten Experten.

Quelle: China Daily

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