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19. 06. 2012 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
"Reisen ist für mich zur Gewohnheit geworden", erzählt Wang. "Mein Leben erscheint mir interessanter, wenn ich von neuen Orten zurückkomme, wo ich gesehen habe, wie andere Menschen leben. Es ist einfach toll, in einer Zeit zu leben, wo ich mich so frei in der Welt bewegen kann."
"Mir hat der ganze Reiseprozess Spass gemacht", erzählt Wang Bin, die in der Bibliothek der Peking Universität arbeitet. "2010 bin ich nach Nepal gereist. Ich habe die herrliche Naturlandschaft, die Kulturschätze des Landes, die Vielfalt der ethnischen Gruppen und das exotische Essen genossen."
Chinesische Touristen sind ausserdem bekannt für ihre hohe Kaufkraft. Einkaufstouren, vor allem zollfreies und grenzüberschreitendes Einkaufen sind zu einem weiteren positiven Aspekt des Reisens geworden.
Chinesische Touristen haben im Jahr 2010 fast 44 Milliarden US-Dollar (35,4 Milliarden Euro) im Ausland ausgegeben. Damit liegen sie laut einem Bericht der Welt-Tourismus-Organisation in Bezug auf internationale Ausgaben an vierter Stelle hinter Deutschland, den Vereinigten Staaten und Grossbritannien.
Gemäß dem Fremdenverkehrsamt des US-Bundesstaates Hawaii gibt ein japanischer Tourist in Hawaii durchschnittlich 289,90 US-Dollar (233,40 Euro) pro Tag aus, während ein Chinese 382,60 US-Dollar (308,00 Euro) ausgibt. Im Jahr 2011 haben 79 531 chinesische Touristen Hawaii besucht; für 2013 werden 116 000 und für 2015 sogar 167 000 prognostiziert.
Die in den letzten Jahren erfolgte Aufwertung des Yuan hat dazu beigetragen, dass sich Chinesen der Mittelschicht vermehrt Reisen ins Ausland leisten können. Seit China 2005 den Yuan vom US-Dollar entkoppelt und ein kontrolliertes System flexibler Wechselkurse eingeführt hat, welches auf Angebot und Nachfrage des Marktes in Anbindung an einen Währungskorb basiert, wurde der zentrale Leitkurs des Yuan gegen dem US-Dollar um mehr als 30 Prozent aufgewertet. Die Aufwertung des Yuan ist den Angehörigen der Mittelschicht hoch willkommen, da diese geneigt sind, weit zu reisen und ihre Kinder zum Studieren ins Ausland zu schicken. Da sie seit vielen Jahren stark von der westlichen Kultur beeinflusst sind, wächst immer mehr die Lust, dank ihrer aufgewerteten Währung die Aussenwelt höchstpersönlich in Augenschein zu nehmen.
Leichtere Wege zum Visum erwünscht
Muscheln von fernen Stränden: Eine chinesische Touristin ist vom Angebot an einem Souvenirstand auf Mauritius begeistert.
In dem Bestreben, bequemere und angenehmere Reisen ins Ausland unternehmen zu können, fordern chinesische Touristen eine freiere Visa-Politik. Zudem sollten in fremden Ländern mehr Dienste auf Chinesisch angeboten werden, da Chinesen zwar in Scharen zu fremden Ufern aufbrechen, es mit den ihren Fremdsprachkenntnissen es aber nicht so weit her ist.
Chinas Urlauber und Reisebüros sehnen sich nach vereinfachten Visaverfahren und höheren Vergabequoten, um den steigenden Ansprüchen der chinesischen Reisenden gerecht zu werden.
"Wegen der komplizierten Visa-Antragsverfahren war es für uns ziemlich schwierig, auf Reisen zu gehen", erzählt Wang Yuanwang.
"Touristen vom Festland müssen für das Visum immer noch auf ein Interview warten und dafür vor der Abreise manchmal bis zu zwei Monate einplanen. Eine Freundin von mir wollte nach Argentinien. Der Visumsantrag kostete sie zwei Monate Zeit und 8 000 Yuan (1 011 Euro). Gewöhnliche Leute können sich das kaum leisten. Ich hoffe, die Regierung kann hier einschreiten und erreichen, dass die ganze Prozedur vereinfacht wird."
Heute bieten viele Hotels auf den Malediven chinesisches Abendessen an, und den Kellnern und Kellnerinnen wird Mandarin beigebracht. Hinweistafeln auf Chinesisch schmücken stark frequentierte Flughäfen und Restaurantwände.
"In den Vereinigten Staaten werden in vielen Hotels, Restaurants und Einkaufsmeilen chinesische Sprachdienste angeboten, um den Besuchern vom Festland den Aufenthalt zu erleichtern", weiß Wang Ye, Mitarbeiter des Tourismus-Unternehmens Beijing Tourism Group's International Travel & Tours.
"Es muss noch viel mehr getan werden, um das Reisen für chinesische Touristen einfacher und einladender zu gestalten", meint Zou. "Nachdem sich die Zielländer über das enorme Potenzial der chinesischen Touristen bewusst geworden sind, sollten sie mehr Massnahmen ergreifen, um uns das Reisen zu erleichtern."
Quelle: Beijing Rundschau
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