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29. 06. 2012 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

EU-Krisengipfel endet unentschieden, Merkel sagt Pressekonferenz ab Exklusiv

Schlagwörter: EU-Krisengipfel Eurokrise Merkel

In den frühen Morgenstunden Brüsseler Ortszeit ist der insgesamt 19. EU-Krisengipfel der letzten zwei Jahre ergebnislos zu Ende gegangen. Die Regierungschefs und Diplomaten der Eurozone konnten sich nicht auf überzeugende Maßnahmen einigen. Experten rechnen nun mit einer weiteren Verschärfung der Eurokrise.

Von Marc-Stephan Arnold, Beijing

Einige der Verhandlungsteilnehmer am EU-Gipfel in Brüssel hätten sicher gerne das Fußballspiel zwischen Deutschland und Italien gesehen. Daraus wurde allerdings nichts, da man in Brüssel die ganze Nacht hindurch verhandelte.

Dafür bekamen die Teilnehmer ein anderes, nicht weniger interessantes Spiel zu Gesicht: Spanien, Frankreich und Italien gegen Deutschland. Im Sturm der Südeuropäer lief dabei der berüchtigte Mario Monti, Italiens nicht demokratisch gewählter Premier, auf. Mit seinen Tricks und Finten setzte er der müden deutschen Abwehr um Angela Merkel schwer zu. Unterstützt wurde er dabei von einem im Mittelfeld beherzt aufspielenden Mariano Rajoy, der Monti in allen seinen Aktionen ebenso intensiv und lautstark unterstützte wie Frankreichs Francois Hollande, der die Abwehr der Südeuropäer zusätzlich verstärkte.

Monti und Rajoy forderten bei dieser durch taktische Spielchen geprägten Begegnung nicht weniger als eine Ablöse von gigantischen 740 Milliarden Euro für ihre von der Eurokrise schwer gebeutelten Länder. Ohne Gegenleistungen, versteht sich. Bei der deutschen Abwehr bissen sie damit allerdings auf Granit. Die deutsche Spielmacherin Angela Merkel weigerte sich verbissen, dem Sturm und Drang der immer gefährlich vor dem deutschen Tor auftauchenden Südeuropäer nachzugeben. Unterstützt wurde sie dabei von ihrem holländischen Libero, Mark Rutte. Auch Finnlands Sauli Niinstö schaltete sich zuweilen in die deutsche Verteidigung ein, konnte dabei aber wenig überzeugen.

Von dem deutschen Abwehrbollwerk frustriert, griffen die Südeuropäer schließlich zu einer noch nie da gewesenen Strategie und gingen einfach geschlossen vom Platz – sie verweigerten sich trotzig und erpressten die deutsche Mannschaft: "Entweder ihr zahlt jetzt, oder wir spielen überhaupt nicht mehr mit...!"

Vor so viel Dreistigkeit knickten die Deutschen schließlich wieder einmal ein. Die deutsche Spielführerin Merkel stapfte daraufhin wütend vom Platz und sagte sogar die geplante Pressekonferenz ab. Die (nicht ganz) Unparteiischen Herman van Rompuy und José Manuel Barroso hingegen lächelten begeistert in die Kameras und erklärten das Spiel zu einem vollen Erfolg. Man verständigte sich mehr oder weniger darauf, die Partie zu einem späteren Zeitpunkt zu beenden.

Vorher will Merkel allerdings mannschaftsintern über weitere Hilfen für die Südeuropäer abstimmen lassen. Sollte sie ihre Abstimmung über das Transferinstrument ESM gewinnen, dann stünde den deutschen Ablösezahlungen an Spanien und Italien wohl nichts mehr im Wege.

Das letzte Wort bei diesem Deal hat allerdings das deutsche Bundesverfassungsgericht. Bei diesem sind nämlich bisher schon 12.000 Klagen gegen den geplanten Transfer aufgelaufen.

Somit wurde in Brüssel eigentlich gar nichts entschieden. Wirtschaftsexperten rechnen daher ab nächster Woche mit deutlichen Tumulten und steigenden Zinsen auf dem europäischen Transfermarkt.

Quelle: german.china.org.cn

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