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13. 07. 2012 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Chinesische Firmen passen Strategien angesichts der Euro-Krise neu an

Schlagwörter: Euro-Krise Exportstrategie China Exporteur

Angesichts der anhaltenden Euro-Schuldenkrise sehen sich chinesische Firmen gezwungen, ihre Strategien neu zu justieren. Neben Qualitätssteigerung und Kostensenkung werden vor allem aufstrebende Märkte immer wichtiger für heimische Unternehmen.

Die anhaltende Rezession in Europa zwingt chinesische Handelsunternehmen dazu, ihre Im- und Exportstrategien neu anzupassen. Viele der Firmen versuchen dabei, ihren Fokus auf Qualitätssteigerung, Kostensenkung sowie die Expansion in aufstrebende Märkte zu verlagern.

Laut den neuesten Zahlen, die von Chinas Zollbehörden veröffentlicht wurden, gab es in den ersten fünf Monaten des Jahres in verschiedenen Teilen der Welt eine deutliche Verschiebung der Nachfrage nach chinesischen Waren.

In Hangzhou etwa zeigten die jüngsten Zahlen der Zollbehörde, dass obwohl die Im- und Exporte der Provinz Zhejiang in den ersten vier Monaten dieses Jahres stark gesunken waren, das Gesamtvolumen im Mai 28 Milliarden US-Dollar (22,9 Milliarden Euro) überschritt. Dies ist gegenüber dem Vorjahr ein Zuwachs von 7,6 Prozent.

Händler gaben jedoch an, dass das Geschäft mit der Europäischen Union stark unter den Folgen der Euro-Krise leide.

"Aufträge europäischer Kunden sind im Vergleich zum Vorjahr um mindestens 30 Prozent zurückgegangen, während wir eine fünfprozentige Zunahme der Aufträge aus südamerikanischen Ländern verzeichnen konnten", sagte Jiang Kexing, Manager bei der Yiwu Hongxu Trading Co. Ltd. Das Unternehmen baut derzeit sein Geschäft in Schwellenländern weiter aus.

Jiang fügte hinzu, dass alle Handelsunternehmen, die er kenne, gegenwärtig versuchten, ihre Gewinnmargen zu verbessern, indem sie sich aus den betroffenen Krisenmärkten zurückzögen, während der Einbruch in Europa voranschreite.

"Der Wechsel zu Regionen und Ländern, die nicht von der europäischen Schuldenkrise betroffen sind, ist der offensichtliche Weg, um Verluste zu vermeiden", erklärte Jiang.

"Kunden in Schwellenländern scheinen sehr an unseren Produkten interessiert zu sein. Dies ermöglicht uns eine Befreiung von den sich verschlechternden europäischen Märkten", fügte er hinzu.

Luo Gang, Vorstandsvorsitzender von Shanghai Ruinian, sagte, das Unternehmen habe bereits verschiedene Maßnahmen eingeführt, um die Produktionskosten zu senken und die Effizienz zu steigern.

"Wir haben uns in den vergangenen zehn Jahren von einem Gerätehersteller zu einem Produktlieferanten für bestimmte Kunden aus Übersee gewandelt und so im Laufe dieser Zeit unsere Rentabilität jährlich um mehr als 30 Prozent gesteigert", sagte Luo.

Er fügte hinzu, dass sein Team den Produktionsprozess verkürzt und kostengünstigere Materialen verwendet habe, um sich von lokalen Wettbewerbern abzuheben.

Tu Jun, Besitzer eines auf den Export von Geschenkverpackungen spezialisierten Handelsunternehmens in Wenzhou in der Provinz Zhejiang, sagte, ihm sei ebenfalls die verstärkte Ausrichtung seiner Kunden auf Qualität aufgefallen. Ein zunehmender Teil seines Geschäfts finde mit Schwellenländern wie Chile, Panama und Russland statt, während anderswo die Aktivitäten zurückgingen.

Aufträge aus den USA und Europa sind um mehr als 50 Prozent zurückgegangen.

Tu fügte hinzu, dass niedrigere Material- und Lohnkosten in China nicht mehr den gleichen Vorteil wie früher darstellen würden. Aus diesem Grund beschloss er, seine Aktivitäten auf das mittlere und obere Marktsegment zu konzentrieren, anstatt sich mit dem harten Wettbewerb des unteren Marktsegments abzumühen.

"Eine kleine Anzahl von Qualitätsaufträgen hat dazu beigetragen, unser Geschäft auszubauen", sagte Tu.

Quelle: China Daily

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