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16. 07. 2012 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
China gibt derzeit Milliarden von Yuan aus, um nationale strategische Reserven der Seltene Erden aufzubauen, sagte ein Beamter am Freitag.
Xinguang, ein Dorf am Stadtrand von Baotou, Innere Mongolei: Ein Mann schaut am 31. Oktober in Richtung einer Schmelzanlage für seltene Erden, als er eine Pause beim Schaufeln von Aufbereitungsrückständen aus zerkleinertem Erz macht, die Seltenerdmetalle enthalten.
Shi Yaoqiang, ein Beamter in der Abteilung Seltene Erden beim Ministerium für Industrie und Informationstechnologie, bestätigte gegenüber China Daily, man habe das Einkaufsprogramm im vergangenen Jahr gestartet, und es gehe dabei überwiegend um schwere Seltene Erden. Einzelheiten wie Mengen und Preise erwähnte er nicht.
Ein hochrangiger Manager des Baogang-Konzerns, die Muttergesellschaft von Baotou Steel Rare Earth Hitech Co, Chinas mengenmäßig größter Seltenerden-Produzent, der in Regierungskäufe verwickelt ist, deutete an, das Einkaufsprogramm der Regierung umfasse den Kauf von Seltenerdmetallen im Wert von rund sechs Milliarden Yuan (775 Millionen Euro).
Baotou Steel Rare Earth kündigte am Donnerstag an, man wolle am 8. August eine Handelsplattform für Seltene Erden ins Leben rufen, um die Preisbildung der Ressourcen zu verbessern.
Am Rande einer nationalen Konferenz zum Thema Überwachung der Seltenerdentwicklung in Chenzhou (Provinz Hunan) sagte Shi: "China hat sich verschiedene Möglichkeiten angeeignet, um Seltene Erden anzusammeln, wie zum Beispiel den Aufbau strategischer Reserven und den Aufkauf für die nationale Lagerung."
Zhang Anwen, stellvertretender Sekretär der Chinese Society of Rare Earths, fügte hinzu: "Der Aufbau der Reserven von Seltenerdmetallen ist eine Strategie, die viele Länder, wie etwa Japan, bereits anwenden, um die langfristige Entwicklung ihrer Hightech-Industrien zu sichern." Seltene Erden, die in den Bereichen Hightech und Kriegswaffen eingesetzt werden, fallen im Allgemeinen in zwei Kategorien – leichte und schwere Gruppen von Seltenerdelementen.
Der Staatsrat schlug erstmals im Mai letzten Jahres die Schaffung einer nationalen, strategischen Reserve von Seltenerdmetallen vor, wobei die kommerzielle Bevorratung mit der Schaffung nationaler Reservebasen kombiniert wird.
Im Jahr 2011 etablierte China auf einer Fläche von 2.500 Quadratkilometern elf staatlich verwaltete Seltenerdbergbauzonen, die alle in Ganzhou (Provinz Jiangxi) liegen – ein Gebiet, das reich an schweren Seltenerdressourcen ist.
Seltene Erden umfassen eine Gruppe von 17 Elementen, darunter Scandium und Yttrium, die Schlüsselkomponenten für moderne Technologien wie Hybrid-Elektrofahrzeuge, Flüssigkristall-Displays und andere Hightech-Produkte sind. Chinas Seltenerdreserven, die etwa 23 Prozent der weltweiten Reserven entsprechen, wurden bisher exzessiv ausgebeutet, was auch erhebliche Umweltfolgen hat, nach einem Weißbuch, das vom Ministerium für Industrie und Informationstechnologie im letzten Monat ausgestellt wurde.
Als der größte Produzent von Seltenen Erden bietet China heute mehr als 90 Prozent des weltweiten Angebots. Die inländischen Reserven beliefen sich im Jahr 2009 noch auf 18,59 Millionen Tonnen. Seit 2007 hat China versucht, die exzessive Produktion von Seltenen Erden mit schärferen Vorschriften zu bändigen, um die schwere Auswirkungen auf die Umwelt zu verringern.
Der Staatsrat hat im Mai letzten Jahres die Umweltschutzstandards für Bergbau und Verhüttung von Seltenen Erden verschärft, und auch die Exporte beschränkt. Die inländische Nachfrage nach Seltenen Erden sank im vergangenen Jahr, nachdem die Regierung die Kontrolle von Produktion und Bergbau verschärfte, weil viele Fabriken bankrott gingen.
Die Seltenerdpreise haben sich unterdessen seit letztem Jahr fast halbiert, weil die globale Nachfrage ebenfalls schwächelt.
Quelle: China Daily
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