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20. 07. 2012 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Kohleindustrie steht vor düsterem Winter

Schlagwörter: Kohleindustrie Winter

Chinas Kohleindustrie steht vor einem deutlichen Abschwung. Die fehlende Nachfrage aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Abkühlung und das Überangebot an Kohle lassen die Preise dramatisch sinken. Einige Kohleminen habe ihre Produktion bereits komplett gestoppt.

Chinas Kohleindustrie steht vor einem schwerwiegenden Abschwung. Grund hierfür ist die im Zuge der nationalen Konjunkturabschwächung gesunkene Nachfrage sowie der deutliche Einbruch des Kohlepreises.

Das Autonome Gebiet Innere Mongolei, welches in den vergangenen Jahren von der rasanten Entwicklung seiner Kohleindustrie profitierte, bemüht sich darum, den dort ansässigen Kohleunternehmen bei der Bewältigung des aktuellen Abschwungs zu helfen.

Der Kohlemarkt erlebt seit Mai einen rückläufigen Trend. Der Kohlepreis sank im Juni um 20 Yuan (2,5 Euro) pro metrische Tonne. Dies zwang viele Kohleproduzenten dazu, ihre Produktion zu drosseln oder sogar ganz zu stoppen.

"Soweit ich weiß, haben viele Kohleminen in der Inneren Mongolei ihre Produktion aufgrund des schwachen Marktes gestoppt", sagte Liu Feng, Chef der auf den Handel mit Kohle und Stahl spezialisierten Baotou Zhengxing Material Co. Ltd.

Er fügte hinzu, dass die Reorganisation und Konsolidierung der Kohleindustrie in der Inneren Mongolei weiter voranschreiten würde, was ebenfalls das Vertrauen privater Investoren beeinflusst hätte.

"Der Kohlepreis sinkt dramatisch. Private Kohleunternehmen leiden, aber die staatlichen Firmen sind stark genug, um es zu bewältigen", erklärte Liu.

Ein Kohlehändler aus der Provinz Shanxi, der namentlich nicht genannt werden wollte, sagte, dass das derzeitige Problem das Fehlen von Käufern sei. Shanxi liefert etwa 70 Prozent des gesamten landesweiten Bedarfs an Kohle.

Die Kohlevorräte im Hafen von Qinghuangdao, dem weltweit größten Kohleverladehafen, erreichten im Juni 9,3 Millionen Tonnen und betragen aktuell etwa 8,5 Millionen Tonnen.

Im Vergleich zum Stand von vor elf Wochen fiel der Preis für Kraftwerkskohle im Hafen von Qinghuangdao diese Woche um 160 Yuan (20,4 Euro) auf 645 Yuan (82,2 Euro) pro Tonne. Seit elf aufeinanderfolgenden Wochen erleben Händler nun fallende Kurse. Viele kleine und mittlere Kohleminen in den Provinzen Shanxi, Shaanxi und Henan drosseln derzeit ihre Produktion. Allerdings plant die Shenhua Group, der landesweit größte Kohleproduzent, bisher keine Reduzierung seiner Produktion.

Die zunehmenden Lagerbestände, die steigende Produktion sowie die sinkende Nachfrage führten im Juni rasch zu einem Rückgang der Preise.

Der Preis für Kraftwerkskohle lag im letzten Winter noch bei über 900 Yuan (114,7 Euro) pro Tonne, als die Staatliche Kommission für Entwicklung und Reform Maßnahmen ergriff, um den Preis ab Beginn dieses Jahres auf unter 800 Yuan (102 Euro) zu drücken. Dies sollte dazu dienen, den steigenden Kohlepreis zu kontrollieren.

Nach sieben Monaten war das drängende Problem dann jedoch, fallende Preise zu kontrollieren.

Für Kraftwerkskohle gibt es in China zwei verschiedene Preissysteme. Eines ist marktorientiert ausgerichtet. Das andere basiert auf abgestimmten langfristigen Verträgen, um die Stromversorgung von Unternehmen zu gewährleisten.

Vertraglich festgelegte Kohlepreise liegen in der Regel 200 Yuan (25,5 Euro) unter den Preisen für die marktorientiert gehandelten Kohleprodukte. Etwa eine Milliarde Tonnen Kohle werden jährlich im Rahmen von langfristigen Verträgen gehandelt.

Quelle: german.china.org.cn

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