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26. 07. 2012 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Mögliche EU-anti-Dumping-Untersuchung alarmiert China

Schlagwörter: EU-anti-Dumping SolarWorld China

Der deutsche Solarriese SolarWorld hat bei der EU-Kommission eine Anti-Dumping-Beschwerde eingereicht. Das Unternehmen wirft chinesischen Herstellern vor, Solarprodukte unter deren Produktionskosten zu verkaufen.

China wird die Vorgänge um die Anti-Dumping-Beschwerde des deutschen Solarriesen SolarWorld AG über die Praktiken chinesischer Hersteller genau beobachten, erklärte das Handelsministerium am Dienstag. Sollte die Europäische Kommission in diesem Fall eine Untersuchung beginnen, sei es wahrscheinlich, dass China Gegenmaßnahmen ergreife.

"Die Solarindustrie ist von großer Bedeutung für China", erklärte ein Beamter des Ministeriums, der namentlich nicht genannt werden wollte. "Wir haben diesem Fall aufgrund des hohen Wertes der Exporte (der Branche) mehr Aufmerksamkeit gewidmet als jedem anderen Handelsstreitbeilegungsverfahren."

"Wir haben bisher keine Mitteilung von der Europäischen Kommission erhalten. Sollte die Kommission jedoch eine Anti-Dumping-Untersuchung gegen chinesische Solarproduzenten einleiten, wird China sehr wahrscheinlich Gegenmaßnahmen ergreifen."

Die Financial Times zitiert eine ungenannte Quelle, dass die von SolarWorld eingereichte Anti-Dumping-Beschwerde chinesischen Herstellern vorwerfe, Fotovoltaikzellen in der Europäischen Union unter deren Produktionskosten zu verkaufen. Die Kommission, das Exekutivorgan der EU, hat nach dem Eingang der Beschwerde 45 Tage Zeit, um darüber zu entscheiden, ob sie eine Untersuchung aufnimmt.

Ein Branchenkenner, der Kenntnisse über den Fall hat, erklärte gegenüber China Daily, dass die Kommission bereits mehrfach SolarWorlds Beschwerden zurückgewiesen habe.

Experten sagen, die Untersuchung - sollte sie denn eingeleitet werden – wäre ein schwerer Schlag für Chinas Solarbranche, die schon Anti-Dumping- und Ausgleichszölle auf Exporte in die USA zahlen muss.

Sang Baichuan, Direktor des Institute of International Business an der University of International Business and Economics in Beijing, stimmte zu, dass es wahrscheinlich sei, dass die Kommission die Beschwerde akzeptieren werde. Er fügte hinzu, dass dies als Weg betrachtet würde, um die Interessen europäischer Unternehmen zu schützen.

"Sie haben noch einen langen Weg mit verschiedenen Prozeduren vor sich, bevor eine endgültige Entscheidung über die Untersuchung getroffen werden kann", erklärte Sang. "Sobald diese Maßnahmen jedoch chinesischen Solarprodukten, die in die EU exportiert werden, auferlegt werden, werden die chinesischen Solarproduzenten einen erheblichen Rückgang ihres Marktanteils in der EU erleben. Es ist sogar wahrscheinlich, dass sich einige Solarfirmen aus dem EU-Markt zurückziehen werden."

Die EU ist mit Abstand der weltweit größte Markt für Solarprodukte. Im vergangenen Jahr verfügte die EU über 51 000 Megawatt installierter Solarstromleistung, zehnmal mehr als die USA.

Etwa 60 Prozent der chinesischen Exporte von Solarprodukten sind für den EU-Markt bestimmt. Sobald die EU Anti-Dumping- oder Antisubventionierungsuntersuchungen gegen chinesische Solarprodukte einleitet, werden den inländischen Solarproduzenten eine Reihe tödlicher Stöße versetzt.

"Chinesische Hersteller von Solarprodukten müssen aufstrebende Märkte erschließen, um die Belastungen durch Handelsuntersuchungen in der EU und den USA, wo der Markt für solche Produkte geschrumpft ist, zu reduzieren", sagte Sang.

Quelle: german.china.org.cn

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