Die lokalen Offiziellen sollten nicht so hysterisch auf das verlangsamte Wachstum reagieren, sagte Xiao Jincheng, einer der Direktoren des Instituts für Regionale Wirtschaftsforschung. Doch Hunan und Anhui sind nicht die einzigen der insgesamt 34 chinesischen Provinzen und regierungsunmittelbaren Städte, die Finanzspritzen angekündigt haben. Wenn alleine diese zwei Provinzen jedoch schon 110 Milliarden Euro aufwenden wollen, dann bekommt man eine Idee von der Größenordnung aller regionalen Finanzpakete insgesamt. Dies wirft die berechtigte Frage auf, woher die Provinzen das Geld eigentlich nehmen wollen. Der dahinvegetierende chinesische Immobilienmarkt kommt als Einnahmequelle kaum in Frage. Und auch von der Zentralregierung ist nicht viel zu erwarten. "Unser Finanzbudget steht", sagte Zhang Changchun, womit er andeuten wollte, dass jegliche finanzielle Hilfen für 2012 streng limitiert sein werden. Denn immerhin erwartet die Zentralregierung allein im Haushalt von 2012 ein Defizit von mindestens 550 Milliarden Yuan (knapp 70 Milliarden Euro).

Ein Teil der benötigten Gelder wird sicher von den Bonds kommen, die die Zentralregierung im Namen der Provinzen ausgeben wird. Etwa 150 Milliarden Yuan (knapp 20 Milliarden Euro) will man so zusammenbringen. Das wären jedoch noch nicht einmal 20 Prozent der Gelder, die alleine Hunan und Anhui für ihre angekündigten Programme benötigen – ganz zu schweigen von den anderen chinesischen Provinzen und Städten, die ebenfalls Finanzpakete angekündigt haben.

Der Hauptteil der Gelder für die Finanzpakete müsse von staatlichen, privaten und ausländischen Firmen kommen, so Zhang Changchun von der Reform- und Entwicklungskommission. "Die Investitionen müssen pragmatisch, effizient und marktorientiert eingesetzt werden."