Chen Guangbiao, Chinas "Top-Philanthrop", will frische Dosenluft verkaufen. Kein Scherz! Die Chang Guangbiao-Dosenluftläden sollen Mitte September in Beijing, Shanghai und Guangzhou eröffnet werden.

Chen Guangbiao verteilt Bargeld direkt an arme Dorfbewohner.

Frische Luft von unverschmutzten Orten wird in Dosen konserviert. Jede Dose reicht für eine Woche – nur drei Mal tief einatmen, und man soll sich total erfrischt fühlen. Das ist das Verkaufsversprechen für die Dosenluft, die Chinas bekanntester Philanthrop ab 17. September verkaufen wird. Jede Dose soll vier bis fünf Yuan (0,5 bis 0,6 Euro) kosten. Voraussichtlich sollen zunächst 100.000 Dosen auf den Markt gebracht werden.

"Dosenluft ist ein High-Tech-Produkt, das von vielen Experten gemeinsam entwickelt wurde. Der Arbeiter braucht nur dreimal seine Hand schütteln, da wird ein Chip in der Dose darauf reagieren, und die Dose wird automatisch geschlossen", stellte Chan Guangbiao, Vorstandsvorsitzender eines umweltfreundlichen Bauunternehmens in der ostchinesischen Provinz Jiangsu vor. Die Luft soll von unverschmutzten Orten stammen, wie zum Beispiel aus Gebirgsgegenden. "Der Gehalt an Sauerstoff-Anionen in einer Dose gleicht dem von fünf Sauerstoffbehältern im Krankenhaus." Chan wird zuerst in den drei chinesischen Metropolen Beijing, Shanghai und Guangzhou Läden für seine Dosenluft eröffnen. Die Dosenluft kann aber auch bestellt und nach Hause geliefert werden.

Chen ist, was die Zukunft des Dosenluft-Marktes betrifft, sehr zuversichtlich: "Jeden Tag atmen wir verschmutzte Luft ein und sehnen uns nach frischer Luft, besonders in den Großstädten. Auf der einen Seite kann die frische Dosenluft die Wünsche der Städter erfüllen. Auf der anderen Seite kann die Industrie einige Zehntausend neue Arbeitsstellen anbieten. Ich werde den jungen Leuten, die heute noch arbeitslos sind und Interesse daran haben, einen Dosenluft-Laden zu eröffnen, Geld spenden." Er schätzt den Umsatz im ersten Verkaufsjahr auf mehr als eine Milliarde Yuan (128 Millionen Euro).

Als berühmtester Philanthrop Chinas hat Chen Guangbiao durch seine umstrittenen Umweltschutzaktivitäten in der Öffentlichkeit schon viele Debatten ausgelöst. Er verteilt oft Bargeld direkt an arme Dorfbewohner, fuhr schon akrobatisch mit dem Fahrrad zur Arbeit – und über jede seiner umweltfreundlichen oder wohltätigen Aktivitäten wurde von den Medien tatkräftig berichtet.

Auch die Dosenluft-Aktion bildet dabei keine Ausnahme. Manche loben seine kreative Idee und hoffen, dass dadurch mehr Leute an Umweltschutz denken. Andere kritisieren sein Handeln als "Show". Ein Internetnutzer kommentierte ironisch: "Schon wieder! Der sogenannte Top-Philanthrop verbessert seine Schauspielkünste immer weiter."