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23. 08. 2012 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Chinesische Verbraucher bevorzugen verstärkt importierte Lebensmittel

Schlagwörter: importierte Lebensmittel Chinesische Verbraucher Milchprodukte

Laut einer Studie werden importierte Lebensmittel bei chinesischen Verbrauchern immer beliebter. Dabei stehen vor allem Milchprodukte hoch im Kurs. Grund hierfür sind hauptsächlich die fortwährenden Lebensmittelskandale.

Wie aus einer Umfrage des international tätigen Marktforschungsunternehmens Ipsos hervorgeht, bevorzugen immer mehr Chinesen aufgrund der steigenden Besorgnis bezüglich der Lebensmittelsicherheit in den vergangenen Jahren importierte Lebensmittel und Marken.

Laut der Umfrage, die auf Interviews mit 2100 Befragten basiert, sagten 61 Prozent der chinesischen Verbraucher, dass ihr Vertrauen in heimische Lebensmittel in den vergangenen Jahren zurückgegangen sei. 28 Prozent gaben an, dass sie mehr importierte Lebensmittel oder Marken kaufen wollten, um inländische Produkte zu ersetzen.

Der Studie zufolge sind Milchprodukte mit 77 Prozent die meist gekauften importierten Lebensmittel, gefolgt von Getreide und Öl mit 57 Prozent und Kindernahrung mit 56 Prozent.

Wie es in der Studie weiter heißt, bevorzugen Verbraucher importierte Lebensmittel oder Marken aufgrund der strengeren Sicherheitskontrollen während der Verarbeitung und beim Verpacken, dem Nichtvorhandensein ungesunder Zusatzstoffe sowie den gründlichen Produkttests.

Laut dem Chinese Institute of Food Science and Technology betrug die Gesamtleistung der chinesischen Lebensmittelindustrie im Jahr 2011 7,8 Billionen Yuan (995 Milliarden Euro). Im Vergleich zum Jahr 1978 stellt dies eine Zunahme von 47,3 Milliarden Yuan (5,97 Milliarden Euro) dar.

"Trotz des robusten Wachstums der Lebensmittelindustrie haben die Herausforderungen zugenommen. 'Lean meat powder', melaminverseuchte Milch, aus Abfallprodukten recyceltes Speiseöl, chemisch gefärbte Hefeklöße ... all diese Dinge haben die Aufmerksamkeit der chinesischen Konsumenten auf sich gezogen", sagte Jennifer Tsai, Geschäftsführerin für den Bereich Innovation und Prognose von Ipsos Marketing in China. Bei "lean meat powder" handelt es sich um Futterzusätze, die genutzt werden, um mageres Fleisch zu erzeugen.

Fortwährende Lebensmittelskandale haben sich zu einem bedeutenden Faktor bei der Beeinflussung von Gewohnheiten und Verhalten der Konsumenten entwickelt. 76 Prozent der Befragten gaben an, dass sie dies dazu veranlasse, nach alternativen Produkten zu suchen.

In der Zwischenzeit, so heißt in der Studie weiter, würden die Verbraucher dazu neigen, Produkte von großen, internationalen und importierten Marken zu kaufen.

Gloria Gao, eine 29-jährige Büroangestellte, sagte, sie kaufe seit zwei Jahren keine Milch heimischer Marken mehr.

"Aufgrund von Sicherheitsbedenken würde ich es vorziehen, importierte Milch zu kaufen, obwohl diese viel teurer als inländische Milch ist", sagte Gao. Sie habe erst vor Kurzem eine Kiste deutscher Milch im Internet gekauft.

"In den letzten Jahren haben wir unzählige Skandale gesehen. Die staatliche Aufsicht über die Lebensmittelsicherheit scheint nicht zu funktionieren", fügte sie hinzu.

Die Umfrage ergab, dass rohes und frisches Fleisch und Meeresfrüchte, Getreide und Öl sowie Milchprodukte von besonderem Interesse für die Konsumenten sind.

Der Online-Supermarkt Yihaodian.com erklärte, dass der Umsatz bei importierten Produkten im Juni um das Fünffache höher lag als im Vorjahr.

Laut einer anderen Umfrage des in Beijing ansässigen Marktforschungsunternehmens HorizonKey wird darüber hinaus das Einkaufen im Ausland auch zunehmend beliebter, vor allem bei Chinas aufstrebender Mittelschicht.

Befragt wurden 1059 Familien der Mittelschicht aus den fünf größten Städten des Landes. Dabei wurde festgestellt, dass 36,6 Prozent der Befragten bereits mindestens einmal im Ausland eingekauft hatten. Mehr als die Hälfte der Befragten gab an, dass sie in naher Zukunft im Ausland einkaufen wollen. Insgesamt 63 Prozent der Befragten sagten, dass sie einkaufen, wenn sie im Ausland unterwegs sind.

Quelle: german.china.org.cn

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