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27. 08. 2012 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Die schwache weltweite Nachfrage hat zu mehreren Firmenpleiten in der Region Wenzhou geführt. Die Stadt Wenzhou ist einer der wichtigsten Export-Knotenpunkte Chinas. Die derzeitigen Schwierigkeiten seien laut einem Industrie-Insider "noch schwerwiegender" als die Situation von 2008 und 2009.
Wenzhou in der ostchinesischen Küstenprovinz Zhejiang gilt als einer der wichtigsten chinesischen Knotenpunkte für kleinere und mittlere Exportunternehmen. Doch in den letzten Wochen und Monaten hat Wenzhou eine massive Pleitewelle erlebt, die selbst die Finanzkrise von 2008 und 2009 noch deutlich in den Schatten stellt.
"Wir haben ungefähr 3000 Mitglieder. Zehn Prozent von ihnen haben schon dicht gemacht, weitere 20 Prozent sind kurz davor", sagte Zhou Dewen, Vorsitzender der "KMU-Entwicklungsorganisation von Wenzhou". Viele Eigentümer kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) hätten Finanzhilfen von der Organisation beantragt, so Zhou weiter.
Doch nicht nur die KMU, sondern auch die großen Unternehmen haben Probleme. Laut einem vom Zhejianger Volkskongress veröffentlichten Bericht sind im ersten Halbjahr 2012 genau 140 der insgesamt 3998 Großunternehmen in Wenzhou Pleite gegangen. Sagenhafte 57 Prozent der verbleibenden Großunternehmen mussten ihre Produktion deutlich zurückfahren.
Zheng Zhe, Chef der Zhejiang Gulifa Group, einem Werkzeughersteller aus Wenzhou, sagte, dass die Verkäufe seiner Firma in den letzten zehn Jahren um gut 30 Prozent gewachsen seien – pro Jahr, wohlgemerkt.
"Aber nicht in diesem Jahr", sagte Zheng. Das beste denkbare Ergebnis für 2012 wäre, wenn die Firma sich und ihre über 2000 Arbeiter über Wasser halten könne, so Zheng weiter. "Es geht um’s Überleben. Die Aufträge brechen ein, ganz besonders die aus Europa, und die lokale Konkurrenz um die verbleibenden Aufträge ist absolut heftig", erklärte Zheng.
Ye Jianqing, der Vorsitzende von "Wenzhou Zhenqing Optical", hat einen ähnlichen Trend festgestellt. "Die Preise für unsere Produkte befinden sich im freien Fall. China ist eben nicht das einzige Land mit niedrigen Produktionskosten", sagte Ye.
Bei seinen Besuchen in Zhejiang und Guangdong warnte auch der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao vor einer weiteren Eskalation der Krise. Wen sprach sich für weitere staatliche Unterstützungsmaßnahmen aus und sagte, dass das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht sei. "Der Druck auf die Wirtschaft ist nach wie vor ein wichtiger Faktor. Der wirtschaftliche Rückgang könnte noch einige Zeit anhalten", sagte Wen. Diese Entwicklung werde auch die Exporte beeinflussen, wobei besonders "das dritte Jahresquartal eine kritische Periode" für China sei, wenn es um die Erreichung der diesjährigen Wachstumsziele gehe, so Wen.
Chinas Ziel für das Wachstum des Außenhandels liegt in diesem Jahr bei zehn Prozent.
"Es wird schwer werden, die zehn Prozent Wachstum wirklich zu realisieren", sagte Huo Jianguo, Chef eines Think Tanks des chinesischen Wirtschaftsministeriums.
Ein Index der HSBC zeigte für August die niedrigsten Produktionsaktivitäten seit neun Monaten an. "Die Produktion wird wahrscheinlich weiter schrumpfen, bedingt durch noch schnellere Rückgänge bei den Aufträgen. Es gibt derzeit keine Anzeichen auf eine Verbesserung der Weltwirtschaft", sagte der Ökonom Ma Jinlong dazu.
Einige internationale Organisationen, wie beispielsweise die Bank of America und die Deutsche Bank, gehen in ihren neusten Berichten nur noch von einem chinesischen Wirtschaftswachstum von 7,7 Prozent aus.
Der chinesische Ministerpräsident hatte das Wachstumsziel bereits Anfang des Jahres auf 7,5 Prozent heruntergesetzt.
Quelle: China Daily
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