Der Verbraucherpreisindex (CPI), eines der wichtigsten Inflations-Messinstrumente, stieg im August wieder auf zwei Prozent – ein Anstieg von 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat. Der CPI wird derzeit hauptächlich von den steigenden Lebensmittelpreisen getrieben.

Nach den extensiven Maßnahmen zur Preiskontrolle, die seitens der chinesischen Zentralregierung durchgeführt worden waren, war der VPI im Juli bis auf 1,8 Prozent gefallen – der niedrigste Wert seit über 30 Monaten. Der neuerliche Anstieg zeigt, dass die Zentralregierung entweder die Zügel etwas gelockert hat, oder dass die Preise trotz der Gegenmaßnahmen steigen.

Laut einer Berechnung der Schweizer Bank UBS ist der Erzeugerpreisindex, eines der wichtigsten Inflations-Messinstrumente auf Großhandelsebene, im August um 3,2 Prozent gefallen – ein nochmal 0,3 Prozent stärkerer Rückgang als die minus 2,9 Prozent im Juli und ein scharfer Kontrast zum Vorjahresmonat, in dem der "Producer Price Index (PPI)" noch um ganze 7,3 Prozent gestiegen war. Diese Entwicklung ist vermutlich auf die schwachen Ergebnisse der chinesischen Unternehmen im ersten Halbjahr dieses Jahres zurückzuführen, in dem selbige mit einer schrumpfenden Nachfrage und als Resultat daraus mit Überkapazitäten zu kämpfen hatten.

Auch der Einkaufsmanagerindex (Purchasing Manager Index, PMI) ging im August auf Tauchstation:

Grafik: Der chinesische PMI sackte im August zum ersten Mal seit neun Monaten unter die psychologisch wichtige Marke von 50 Prozentpunkten.

Aufgrund der gesunkenen internationalen Nachfrage rechnen die Experten der UBS im August mit einem chinesischen Exportwachstum von 2,5 Prozent – ein besseres Ergebnis zwar als noch im Juli (1,0 Prozent), aber immer noch zu wenig, wenn man das vorgegebene Jahreswachstumsziel der Exporte von zehn Prozent noch erreichen will. In welch schwacher Verfassung der chinesische Export derzeit ist, zeigt auch ein Vergleich mit dem entsprechenden Vorjahreszeitraum, als mit 24,4 Prozent Exportwachstum noch fast der zehnfache Wert erreicht worden war.

Die UBS geht dennoch davon aus, dass das von der chinesischen Zentralregierung ausgegebene gesamtwirtschaftliche Wachstumziel von 7,5 Prozent in diesem Jahr noch erreicht werden kann.