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03. 09. 2012 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Die Zahl fauler Kredite nimmt laut Berichten der Banken weiter zu. Neben dem Einbruch der Auslandsnachfrage ist dies hauptsächlich auf unregulierte Kreditvergabe zurückzuführen. Laut Experten könnten weitere Konjunkturpakete die Lage noch verschlimmern.
Chinas Geschäftsbanken sehen sich mit einem hohen Risiko zunehmender fauler Kredite konfrontiert. Dies ist zum Teil auf die übermäßige Kreditvergabe zur Unterstützung von Konjunkturprogrammen vor drei Jahren zurückzuführen.
Marktanalysten warnen, dass die Versuche lokaler Regierungen, inmitten des aktuellen wirtschaftlichen Abschwungs neue Konjunkturpakte zu verabschieden, die Risiken sogar noch erhöhen könnten.
Sieben der 16 börsennotierten chinesischen Banken verzeichneten in der ersten Hälfte des Jahres 2012 einen Anstieg ihres Anteils notleidender Kredite, sogenannter fauler Kredite.
Obwohl viele es geschafft haben, den Anteil unter einem Prozent zu halten, fielen faule Kredite in einigen Sektoren und Regionen stärker ins Gewicht.
Die China Everbright Bank etwa erklärte, dass bei Krediten für kleine und mittelständische Unternehmen der Anteil fauler Kredite 1,63 Prozent erreicht habe.
Kredite, die an Unternehmen in Wenzhou, eine Stadt in Ostchina, die für ihr Unternehmertum bekannt ist, vergeben wurden, stellten sich vor allem für die Ping An Bank und die Bank of Communications als problematisch heraus. Laut einem Zwischenbericht der Ping An Bank stammen etwa 27,6 Prozent der ausstehenden faulen Kredite der Bank von Kreditnehmern aus Wenzhou.
Qian Wenhui, Vizepräsident der Bank of Communications, sagte, dass in der ersten Jahreshälfte 90 Prozent aller neuen Standardkredite der Bank, die insgesamt 887 Millionen Yuan (110 Millionen Euro) betragen, in Wenzhou abgeschlossen wurden.
Seit Ende letzten Jahres ist Wenzhou in eine Schuldenkrise verwickelt, die durch die unregulierte Vergabe privater Kredite verursacht wurde. Die Vergabe privater Kredite boomte aufgrund von Anreizen im Anschluss an die weltweite Finanzkrise der Jahre 2008 und 2009. Viele kleine und mittelständische Unternehmen gingen Pleite, da die geschwächte Auslandsnachfrage sich deutlich auf die Exporte auswirkte. Die Kredite dieser Unternehmen, die sie von Banken oder privaten Gläubigern erhalten hatten, wurden damit hinfällig.
Während Marktanalysten einräumen, dass es sich bei Wenzhou um einen extremen Fall handele, geben sie zu bedenken, dass der Anstieg von Krediten zur Unterstützung der nationalen Konjunkturprogramme gegen die Krise Risiken für die Banken erzeugt habe.
„Die Erfahrungen der Vergangenheit haben uns gelehrt, dass eine Krise durch faule Kredite meistens drei Jahre nach einem abnormalen Anstieg von Krediten erfolgt“, sagte Wei Guoxiong, leitender Angestellter in der Abteilung Risikomanagement der Commercial Bank of China. „Es wird dieses Jahr einen deutlichen Anstieg notleidender Kredite im Bankensektor geben.“
Laut den Zwischenberichten verzeichneten die Shanghai Pudong Development Bank, die Minsheng Bank sowie die China Everbright Bank in der ersten Jahreshälfte einen Anstieg überfälliger Kredite von 81,6 Prozent, 63,2 Prozent sowie 62 Prozent.
Einige Analysten glauben, dass die schleppende Realwirtschaft die Gewinne der chinesischen Banken, einst der lukrativste Sektor der Welt, zu Nichte machen werden. Wie aus den Berichten hervorgeht, betrug der Gewinn der 16 börsennotierten Banken in der ersten Jahreshälfte jedoch immer noch 545 Milliarden Yuan (68,2 Milliarden Euro). Dies ist fast die Hälfte des gesamten Nettogewinns aller börsennotierter chinesischer Unternehmen.
Quelle: german.china.org.cn
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