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04. 09. 2012 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Wolkenkratzerboom nährt Bedenken bezüglich Fehlinvestitionen

Schlagwörter: Wolkenkratzer Fehlinvestitionen China

In den vergangenen Jahren hat der Bau von Wolkenkratzern in China deutlich zugenommen. Neben den gestiegenen Mietpreisen hat aber auch die schwächelnde Wirtschaft die Nachfrage nach High-End-Bürogebäuden gedämpft. Experten warnen nun vor Fehlinvestitionen.

Ganze Gruppen von Wolkenkratzern treiben die Silhouette vieler chinesischer Städte deutlich in die Höhe. Allerdings haben jüngste Berichte über die Unverhältnismäßigkeit beim Bau neuer Wolkenkratzer Bedenken ausgelöst, ob diese Investitionen wirklich ratsam sind.

Beijings derzeit höchstes Gebäude, der China World Trade Center Tower 3, der 330 Meter hoch ist, wird voraussichtlich im Jahr 2016 vom nahegelegenen „China Zun“ in den Schatten gestellt werden. Der Wolkenkratzer wurde von der CITIC Group geplant.

Das Design des 528 Meter hohen China Zun wurde von einer Art antikem chinesischen Weingefäß inspiriert. Nach Angaben der CITIC Group liegen die Investitionen für das Projekt bei etwa 24 Milliarden Yuan (3 Milliarden Euro).

Die im Südwesten Chinas gelegene Stadt Chongqing pumpt ein Investitionsvolumen von insgesamt 10 Milliarden Yuan in die Entwicklung des 470 Meter hohen Chongqing International Financial Center.

Shenzhen in der südchinesischen Provinz Guangdong wird sein 660 Meter hohes Ping’an International Financial Center in zwei Jahren einweihen. Dem Projekt liegt ein Investitionsvolumen von 9 Milliarden Yuan (1,13 Milliarden Euro) zugrunde.

Das 580 Meter hohe Shanghai Center wird in der Zukunft das 492 Meter hohe Shanghai World Financial Center als höchstes Gebäude der Stadt ablösen.

Um all diese Projekte in den Schatten zu stellen, plant die Stadt Changsha, Hauptstadt der zentralchinesischen Provinz Hunan, laut Berichten ab Juni nächsten Jahres den Bau eines Gebäudes, dass das bisher höchste Gebäude der Welt, den 828 Meter hohen Wolkenkratzer Burj Khalifa Tower in Dubai, um zehn Meter übertreffen soll. Außerdem soll die gesamte Bauphase lediglich sieben Monate betragen.

Gebäude, die höher als 152 Meter sind, werden als Hochhäuser oder Wolkenkratzer betrachtet. Von den derzeit zehn höchsten Gebäuden, die bereits komplett fertiggestellt wurden, befinden sich vier auf dem chinesischen Festland.

Zahlen der Internetseite motiancity.com, die Daten zu Wolkenkratzern auf der ganzen Welt sammelt, zeigen, dass im März 2011 350 Wolkenkratzer mit einer Höhe von jeweils mehr als 152 Metern auf dem chinesischen Festland gebaut wurden. Damit übertraf China im vergangenen Jahr sogar die USA. China baute in der Folge weitere 287 Hochhäuser und plant, in der Zukunft mehr als 400 Wolkenkratzer zu bauen.

Eine geringe Auslastung ist jedoch ein potenzielles Risiko, dass die Planer zu berücksichtigen haben, warnte He Jingtang, Wissenschaftler an der Chinesischen Akademie der Ingenieurswissenschaften.

Der Immobilienmarktspezialist Jones Lang LaSalle wies darauf hin, dass die sich abkühlende Wirtschaft die Nachfrage nach High-End-Bürogebäuden in Beijing in der ersten Jahreshälfte deutlich gedämpft habe.

Gleichzeitig stieg im zweiten Quartal 2012 die Miete für High-End-Bürogebäude in der chinesischen Hauptstadt um 50 Prozent, berichtet das Immobilienberatungsunternehmen DTZ Debenham Tie Leung Limited. Der Anstieg der Mieten wird wahrscheinlich dafür sorgen, dass kleine und mittelständische Unternehmen fernbleiben.

Der Betrieb von Wolkenkratzern ist ebenfalls teuer. Es wird geschätzt, dass sich die Verwaltungskosten für den 420,5 Meter hohen Shanghai Jinmao Tower täglich auf eine Million Yuan (125 000 Euro) belaufen.

Architekt Lin Xianguang warnte, dass Feuer, die größte Gefahr für hohe Gebäude darstelle.

Ein Feuerwehrmann in Beijing bestätigte, dass Rettungsarbeiten bei Brandkatastrophen in Hochhäusern weltweit ein schwieriges Problem seien. Da Steckleitern der Feuerwehr in der Regel nicht länger als 100 Meter sind, werden sie bei Bränden in hohen Gebäuden wahrscheinlich nicht von großem Nutzen sein.

Quelle: german.china.org.cn

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