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21. 09. 2012 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Chinesische Weinproduzenten fordern die Prüfung von Anti-Dumping-Maßnahmen und Ausgleichszöllen für EU-Importe.
Der Chinesische Spirituosenverband hat am 20. August verkündet, dass er beim Handelsministerium eine Beschwerde gegen Weinproduzenten aus der EU eingereicht habe. Der Verband beschuldigt die Europäer, ihre Produkte unter Marktwert zu verkaufen und unfaire Regierungssubventionen zu erhalten.
"Auf Wunsch heimischer Weinhersteller hat unser Verband eine Petition beim Handelsministerium eingereicht und es aufgefordert, Maßnahmen gegen Preisdumping und die Einführung von Ausgleichszöllen für Weinimporte aus der EU zu prüfen", erklärte Wang Zuming, Generalsekretär der Weinabteilung des Spirituosenverbandes.
"Der Spirituosenverband hat dafür auf öffentlichem Wege Belege gesammelt. Wir konnten den klaren Vorsatz beobachten, europäische Weine auf dem chinesischen Markt unter Selbstkostenpreis zu verkaufen. Es gibt ebenso ausreichend Beweise dafür, dass die EU ihre Weinindustrie und Weinexporteure stark subventioniert hat", so Wang.
Hinter den Kulissen
Mit einer jährlichen Produktionsmenge von 16 Millionen Tonnen, die 69 Prozent der weltweiten Produktionsmenge ausmachen, ist die EU die größte Weinanbauregion der Welt.
Wegen ihrer ungeheuren Produktionskapazität und des Riesenpotenzials des chinesischen Markts sei es offensichtlich, warum Weinproduzenten aus der EU ihre Produkte in China in großen Mengen auf den Markt werfen, so Wang.
Die EU-Weinimporte stiegen von 35 944 Hektolitern im Jahr 2008 auf 1 691 140 Hektoliter im Jahr 2011, das entspricht einer jährlichen Zuwachsrate von 67,71 Prozent. In den vergangenen vier Jahren ist ihr Marktanteil in China von 4,94 auf 14,76 Prozent gestiegen. Nach Angaben des Spirituosenverbands stiegen die Weinimporte aus der EU, vorwiegend aus Frankreich, Spanien und Italien, im Vergleich zum Vorjahr im ersten Quartal um 24 Prozent.
Weil sich ausländische Weinhändler den chinesischen Markt erschließen, fühlen sich einheimische Weinproduzenten allmählich unter Druck. Die durchschnittliche Bruttogewinnspanne fiel von rund 40 auf 30 Prozent, erklärte Sun Fangxun, Sachverständiger für landesweite Weinbegutachtung.
"Fast alle Wein produzierenden Unternehmen in China haben die Auswirkung der EU-Weinimporte stark zu spüren bekommen, das operative Geschäft, Erträge und Marktanteile nahmen deutlich ab", so Wang.
Bei Yantai Chang Yu Group Co., einem der führenden einheimischen Weinhersteller, fiel der Gesamtumsatz in der ersten Hälfte des Jahres 2012 im Vergleich zum Vorjahr um 2,51 Prozent auf 3,01 Milliarden Yuan (474,7 Millionen Dollar). Das ist der erste Verlust dieses Ausmaßes in den vergangenen fünf Jahren. Der Absatz sank um 5,4 Prozent.
Der Absatz von China Great Wall Wine Co. sank 2011 um 2,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dynasty Winery, ein chinesisch-französisches Joint Venture, musste 2011 im Vergleich zum Vorjahr Umsatzeinbußen von zehn Prozent hinnehmen.
"Mit der steigenden Beliebtheit von Wein bei chinesischen Verbrauchern sind viele ausländische Weinproduzenten, einige auch mit minderwertigen Produkten, auf den chinesischen Markt gekommen, um Profite zu machen", sagt Wang Dehui, ein Weinmarketing-Experte beim chinesischen Weinverband.
Quelle: Beijing Rundschau
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