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24. 09. 2012 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

"Reindustrialisierung" der westlichen Länder schränkt Chinas Exporte ein

Schlagwörter: Reindustrialisierung Export Außenhandel Handelsbarriere

Seit Anfang des laufenden Jahres sind Guangdong, Jiangsu, Shanghai, Shandong und andere chinesischen "Exportprovinzen" von der kontinuierlichen Verlangsamung des Außenhandels betroffen. Die "Reindustrialisierung" der westlichen Länder setzt dem Export der chinesischen Produkte größere Hindernisse.

Zhao Hong, stellvertretender Leiter der Beijinger Akademie für Sozialwissenschaften, hat vor kurzem auf der Pressekonferenz des "Achten hochrangigen Forums über Chinas Wirtschaftsmodell der multiplen Hauptsitze" erklärt, dass sowohl die USA als auch die europäischen Länder, die derzeit noch tief in die Schuldenkrise verwickelt sind, eine neue Maxime entwickelt hätten: zurück zur Realwirtschaft, die "Reindustrialisierung" vorantreiben und die eigenen Wettbewerbsvorteile wieder stärken. Die westlichen Industrienationen hätten dabei Konformitätsbewertungsverfahren, Inspektionen und Quarantänen, Umweltschutzstandards, Informatikbarrieren und andere versteckte Formen von Handelsbarrieren aufgebaut, um den Export der chinesischen Produkte zu behindern.

Die Strategie der "multiplen Hauptsitze" bezieht sich auf verschiedene Regionen, die aufgrund ihrer jeweils einzigartigen Ressourcen-Vorteile von Unternehmenshauptsitze zu sich anzieht. Somit entsteht ein ganzer Cluster von Unternehmens(haupt)sitzen oder -basen. Die Wertschöpfungskette verteilt sich dabei auf verschiedene Regionen des Landes mit ihren jeweils eigenen Ressourcenvorteilen. Dadurch wird die Wirtschaftentwicklung der anderen Regionen auch vorangetrieben.

Beispiel Automobil: Jüngste Untersuchungen der Beijinger Akademie für Sozialwissenschaften zeigen, dass China in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts Fahrzeugtechnik vom Ausland importierte und die Strategie "Marktanteile für Technologien" implementierte. Momentan ist China der weltweit größte Autobauer. 2011 wurden in China 18 Millionen Autos produziert – drei Millionen mehr als in den 27 EU-Ländern. Da es China aber an Kerntechnologien mangelt und das Fertigungsniveau relativ niedrig ist, ist China gleichzeitig auch das weltweit größte Importland für Produktionsanlagen. Bei mehr als 70 Prozent der numerisch gesteuerten Maschinen und anderen Grundanlagen, die die Automobilindustrie benötigt, ist man in China auf Importprodukte angewiesen.

Zhao Hong meint, dies sei ein allgemeines Problem der Produkte "Made in China". Egal ob bei High-End- oder Low-End-Produkten – die chinesischen Probleme seien im niedrigen Technologiegehalt und der geringen Wertschöpfung zu sehen.

Die Untersuchungen zeigen auch, dass China vor der Risiko, die von der Änderung des Wechselkurses herbeigeführt wird, steht. Seit der Wechselkursreform 2005 hat der RMB gegenüber dem US-Dollar um mehr als 30 Prozent aufgewertet. Die meisten chinesischen Export-Unternehmen rechnen mit US-Dollar. Die Aufwertung des RMB führte dazu, dass die chinesischen Unternehmen Verluste erleiden müssen. Besonders wenn der Wechselkurs ständig schwankt, können die Unternehmen keine langfristige Bestellungen aufnehmen. Dies verschlimmert die Situation der chinesischen Unternehmen.

Zhao Hong meint, China sollte diese Entwicklungen im Außenhandel schleunigst verändern. Gleichzeitig sollte China die Strategie des "Ausschwärmens" durchsetzen und mehr Unternehmen dazu veranlassen, sich vom reinen Export der Produkte zu verabschieden und stattdessen die Strategie der multiplen Hauptsitze auch im Ausland anzuwenden, also echte Basen im Ausland aufzubauen – mit eingenen Marken, Vertriebskanälen und sogar einer eigenen Forschung. Das Modell der "multiplen Wirtschaftsbasen" wird die optimale Ressourcenverteilung chinesischer Unternehmen weltweit verwirklichen, die Größe und Macht der Unternehmen anheben, Chinas nachhaltige Wirtschaftsentwicklung beschleunigen und somit sicherstellen, dass Chinas Rolle in der globalen Wirtschaft von einer teilnehmenden zu einer führenden steigen wird.

Quelle: german.china.org.cn

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