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25. 09. 2012 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Sollte die Regierung den Aktienmarkt retten?

Schlagwörter: Aktienmarkt

Mehr staatliche Regulierung oder Stärkung der Marktmechanismen durch Deregulierung? Diese Frage stellen sich neben Anlegern auch Teilnehmer eines neu eröffneten Forums, das sich mit der Rettung des chinesischen Aktienmarktes befasst. Einig scheinen sich die Forumsteilnehmer darin, dass der Regierung bei der Rettung eine besondere Rolle zukommt.

Sina.com hat in Kooperation mit Securities Times und einer Börsenmaklerfirma ein Forum eröffnet, das einlädt zu dem Thema "Was kann unternommen werden, um den chinesischen Aktienmarkt zu retten" seine Meinung abzugeben.

Wir können nicht sicher sein, welche Kriterien bei der Auswahl des Preisträgers aus den Hunderten von Einträgen angewandt werden. Ausgehend von dem, was wir bisher gelesen haben, gibt es eine Übereinstimmung unter den vielen verschiedenen Vorschlägen. Dieser gemeinsame Nenner lautet: Nur ein Akteur kann den Aktienmarkt retten. Und ich denke, jeder kann erraten, um wen es sich dabei handelt. Es ist die Regierung, natürlich.

Allerdings können die Forumsteilnehmer sich nicht darauf einigen, was die Regierung tun sollte, falls sie der Überzeugung ist, dass der Aktienmarkt gerettet werden sollte. Wir glauben nicht, dass er das muss. Ich werde später darauf zurückkommen.

Einige Forumsteilnehmer argumentieren leidenschaftlich für mehr staatliche Eingriffe, abgesehen von der direkten Investition öffentlicher Mittel in den Markt, um die Aktienkurse zu heben. Ihre Rezepte reichen vom Abhalten eines Moratoriums bezüglich der Ausgabe neuer Aktien, die als Abschöpfung von Liquidität aus dem Markt erachtet werden, bis zur Entlassung von ewigen unterdurchschnittlichen Leistungserbringern in den Vorstandsetagen.

Andere sehen die Wurzel des Übels in einem zu starken Eingreifen des Staates. Sie behaupten, dass die sehr restriktiven Vorschriften und Bestimmungen das Funktionieren des Marktes durch die Verzerrung der Mechanismen eines freien Marktes verhindern. "Gebt den Menschen den Markt zurück", fordert ein Forumsteilnehmer und fügt hinzu, dass behördliche Eingriffe eine Krankheit seien, die dem Markt das Leben aussauge.

Für einen Großteil der Anleger, die ihre Ersparnisse oft aufgrund von Gerüchten und Hörensagen verwetten, ist der chinesische Aktienmarkt in der Tat schwer krank. Der Shanghai Composite Index, der am häufigsten betrachtete Index, der im Jahr 2007 noch bei über 6000 Punkten lag, verzeichnete einen drastischen Absturz und fiel vergangenen Montag unter 2100 Punkte. Was die Anleger am meisten verärgert hat, ist, während andere wichtige Aktienmärkte sich munter erholten, verharrten die Shanghaier und Shenzhener Börse hartnäckig in der Flaute und zeigten keine Anzeichen einer baldigen Verbesserung.

In mancher Hinsicht ist der chinesische Aktienmarkt viel weniger gesund, als er eigentlich sein sollte. Mängel bei der Durchsetzung werden weithin für die Verbreitung von Missständen, einschließlich Insiderhandels, Weitergabe irreführender Informationen sowie Unregelmäßigkeiten bei der Buchführung, verantwortlich gemacht. Solche Ungereimtheiten waren allerdings auch während des Börsenbooms vor 2008 genauso weit verbreitet, wenn nicht so sogar noch häufiger. Aus diesem Grund bleibt der Einfluss dieser Faktoren auf die Gesamtleistung des Marktes zweifelhaft.

Um sicher zu sein, ist eine strengere Durchsetzung der wertpapierrechtlichen Vorschriften für den Aktienmarkt immer gut. Es ist jedoch ein langer Prozess, dessen Auswirkungen auf den Markt als langsam und schrittweise betrachtet werden.

Obwohl die Börsenaufsicht mehr als einmal in den letzten Monaten erklärt hat, sie würde ihre Bemühungen zur Durchsetzung deutlich verstärken, erwarten nur wenige Anleger ein Wunder, zumindest kurzfristig. (Von Hong Liang bei der China Daily)

Quelle: german.china.org.cn

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