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29. 09. 2012 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Chinas Solarbranche vor großen Problemen Exklusiv

Schlagwörter: Chinas Solarbranche

Von Shi Shiwei

Die EU-Kommission hat am 6. September ein Antidumpingverfahren gegen die chinesische Solarbranche eingeleitet. Nur wenige Tage zuvor hatte die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel bei ihrem China-Besuch noch gesagt, man könne die Handelskonflikte zwischen Europa und China, einschließlich der Probleme in der Photovoltaikindustrie, durch Gespräche lösen. Aber Merkels Standpunkt hat die Entscheidung der EU-Kommission hinsichtlich einer Untersuchung gegen chinesische Solarunternehmen offensichtlich nicht beeinflusst.

Die EU ist der weltweit größte Handelspartner Chinas, während China der zweitgrößte Handelspartner der EU ist. Konflikte zwischen großen Handelspartnern wie China und Europa sind unvermeidlich – man sollte also nicht zu sehr darüber erstaunt sein. Aber das Exportvolumen der chinesischen Photovoltaik-Produkte nach Europa erreichte im Jahr 2011 bereits 22 Milliarden US-Dollar und machte damit 60-70 Prozent der gesamten Exporte der chinesischen Solarbranche aus. Viele chinesische Solarunternehmen haben massive Überkapazitäten aufgebaut und stehen daher kurz vor der Pleite. Im Mai 2012 haben die USA Strafzölle von 31 bis zu 250 Prozent gegen chinesische Solarunternehmen eingeführt. Chinas Exporte in die USA machen aber nur rund 10 Prozent seiner Solarexporte aus. Außerdem betrifft die Antidumpingverfahren der EU mehr chinesische Produkte. Wenn die EU schließlich doch Strafzölle auf chinesische Solarunternehmen erhebt, wird das für die Branche in China ein schwerer Schlag sein.

Die Solarenergie gehört als eine erneuerbare Energie zu den strategischen Branchen, welche von China und der EU bevorzugt unterstützt wird. Einige europäische Länder, zum Beispiel Deutschland, Spanien und Italien, haben für die Erzeugung und Einspeisung von Solarstrom riesige Regierungssubventionen gewährleistet, was die Grundlage für das extrem schnelle Wachstum der Solarstromerzeugung in Europa in den letzten fünf Jahren war. Beispielsweise hat sich die Gesamtleistung der Photovoltaikanlagen in Deutschland von 2005 bis 2011 um etwa 15fache erhöht – damit ist die Bundesrepublik zum weltgrößten Solarstromerzeuger geworden. Die Nachfrage nach Photovoltaikanlagen ist daher in der EU viel stärker als etwa in den USA. Chinesische Photovoltaik-Produkte haben Preisvorteile, befinden sich aber meistens im Niedrig- und Mittelpreis-Segment. Die Schwelle zu den Photovoltaikanlagen im Niedrig- und Mittelpreis-Segment ist nicht so hoch. Die chinesische Solarbranche hat dank der starken internationalen Nachfrage und der Förderung der Lokalregierungen eine goldene Entwicklungsphase erlebt. Aber schöne Zeiten dauern oft nicht lang. Die Eurokrise hat die europäischen Länder dazu gezwungen, die Entwicklung der Solarstromerzeugung wieder zu regulieren, die Subventionen in großem Maßstab zu reduzieren und gleichzeitig handelsprotektionistische Maßnahmen zu ergreifen.

Die Solarenergie gehört als eine erneuerbare Energie zu den aufstrebenden Branchen. Daher sollte China bei der Planung der Branche die Unternehmen dazu anhalten, eine komplette Industriekette zu schaffen. Die Unternehmen selbst sollten nicht ständig nur ihre Produktionskapazitäten ausbauen, sondern einen Teil der Gewinne in die Forschung und Entwicklung investieren, um einen langfristigen Wettbewerbsvorteil zu erzielen. Nur so können sie eine Spitzenposition auf dem internationalen Markt einnehmen und auch halten.

Quelle: german.china.org.cn

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