Wie aus einer Mitteilung des Telekommunikationsriesen hervorgeht, erwartet das Unternehmen enorme Verluste für das dritte Quartal. Grund hierfür sind unter anderem Verzögerungen bei internationalen Projekten und niedrige Gewinnspannen bei Verträgen in Europa und Asien.

Der chinesische Telekomriese ZTE erklärte am Sonntag, das Unternehmen erwarte enorme Nettoverluste im dritten Quartal aufgrund sinkender Umsätze und Gewinnmargen. ZTE wies ebenfalls auf den negativen Einfluss der US-amerikanischen Untersuchungen seiner Geschäfte mit Iran hin.

Das Unternehmen prognostiziert Nettoverluste in Höhe von 1,9 bis zwei Milliarden Yuan (233 bis 245 Millionen Euro) für das dritte Quartal dieses Jahres. Im gleichen Zeitraum des vorherigen Jahres erzielte das Unternehmen einen Nettogewinn von 299 Millionen Yuan (36,6 Millionen Euro) und in der ersten Hälfte einen Gewinn von 245 Millionen Yuan (30 Millionen Euro).

Verzögerte Fortschritte bei einigen internationalen Projekten und niedrige Bruttogewinnspannen bei Verträgen in Europa und Asien, darunter auch China, reduzierten die Einnahmen und Ertragsüberschüsse, erklärte ZTE in einer Mitteilung an die Shenzhener Börse, an der das Unternehmen gelistet ist.

Als ein Ergebnis der laufenden Untersuchungen von ZTEs Geschäften mit Iran durch das amerikanische Handelsministerium (Department of Commerce) und Justizministerium (Department of Justice) wirkten sich die Geschäftsleistungen des Unternehmens im Iran negativ auf die Ergebnisse des dritten Quartals aus, heißt es in der Mitteilung.

Das chinesische Handelsministerium hat die Vereinigten Staaten aufgefordert, den Fall gerecht zu lösen. ZTE wird vorgeworfen, unerlaubterweise US-Telekommunikationsprodukte an den Iran verkauft zu haben.

China verfügt weiterhin über normale, offene und transparente Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zu Iran, ohne dabei Resolutionen des UN-Sicherheitsrates zu verletzen, und sollte deshalb nicht grundlose Kritik ertragen müssen, sagte der Sprecher des Handelsministeriums Shen Danyang im Juli.

ZTE sowie Huawei, eine weitere führende chinesische Telekommunikationsfirma, wurde vergangene Woche von einem Ausschuss des US-Kongresses vorgeworfen, eine mögliche Bedrohung für die nationale Sicherheit der USA darzustellen.

Für die ersten drei Quartale des Jahres wird ZTE wahrscheinlich Nettoverluste in Höhe von insgesamt 1,65 bis 1,75 Milliarden Yuan (202 bis 214 Millionen Euro) verzeichnen, erklärte das Unternehmen.