Der Gründer der Li Ning Co Ltd. verkauft für 1,36 Milliarden HK-Dollar (134 Millionen Euro) eine 25-prozentige Beteiligung an Chinas bekanntestem Hersteller von Sportbekleidung an seine Talent-Management-Firma Viva China Holdings, da die Sportbranche mit der Konjunkturabkühlung und dem harten Wettbewerb zu kämpfen hat.

Viva China wird von dem Olympia-Turner Li Ning, Gründer und Vorstandsvorsitzender des Unternehmens, das seinen Namen trägt und welches von der amerikanischen Kapitalbeteiligungsgesellschaft TPG und Singapurs Staatsfonds GIC unterstützt wird, geführt.

In einer Mitteilung an die Hongkonger Börse erklärte Viva, man werde 266,37 Millionen Li Ning-Aktien, was einem Anteil von 25,23 Prozent entspricht, von Victory Mind Assets Ltd. und Dragon City Management (PTC) kaufen. Die zwei letztgenannten Unternehmen werden von Li Ning und seinem Bruder Li Chun geleitet.

Vor diesem Geschäft verfügte Viva über keine Aktien des Unternehmens Li Ning.

"Es ist nicht zu erwarten, dass es aufgrund dieser Transaktion zu Veränderungen bei der Geschäftsstrategie, dem Management sowie dem täglichen Betrieb der Gruppe kommen wird", teilte die in Hongkong notierte Li Ning Co in einer Erklärung mit.

Viva erklärte, der Kauf ziele darauf ab, den Geschäftsbereich im chinesischen Sportsektor zu erweitern. Außerdem würde dieser Schritt es beiden Unternehmen ermöglichen, strategische Entwicklungsmöglichkeiten bei Sportwerbung und Sponsoring zu erschließen.

Das in Hongkong ansässige Unternehmen erklärte, es würde das Geschäft durch die Ausgabe neuer Aktien abwickeln, nachdem fünf bestehende Aktien zu einer umgewandelt worden seien. Der Handel mit den Aktien beider Unternehmen soll am Mittwoch fortgesetzt werden.

Die Aktie von Viva, das einen Marktwert von 122 Millionen Euro hat, gab in diesem Jahr bisher um 37 Prozent nach.

Li Ning, die mit der lokalen Marke Anta Sports sowie Adidas und Nike konkurriert, gab vergangene Woche eine Partnerschaft mit dem NBA All-Star Dwyane Tyrone Wade bekannt, um Basketball in China zu fördern und weiter zu entwickeln.

Am vergangenen Freitag gab Li Ning bekannt, dass der Finanzvorstand des Unternehmens, Chong Yik Kay, zurückgetreten sei. Dies markiert den jüngsten Abgang bei der Geschäftsführung, während das Unternehmen mit der Konjunkturabschwächung in der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft zu kämpfen hat.

Diese Nachricht kommt drei Monate nachdem das Unternehmen, dessen Aktienkurs um mehr als die Hälfte seit März gesunken ist, Li Ning und den Geschäftsführer von TPG Kim Jin-Goon mit der Leitung des Unternehmens beauftragten. Zuvor war der damalige Firmenchef Zhang Zhiyong zurückgetreten.

Im August gab Li Ning einen 85-prozentigen Rückgang des Nettogewinns für das erste Halbjahr bekannt, während sich die unverkauften Lagerbestände weiter anhäuften. Die Kosten für Marketing stiegen und das Unternehmen warnte, dass der Gesamtjahresumsatz einbrechen würde und man möglicherweise Verluste verzeichnen müsse.