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27. 11. 2013 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Atomenergie: Nachfrage übertrifft das Angebot deutlich

Schlagwörter: Atomenergie

Laut Insidern aus der Atomindustrie wird Chinas Bedarf an Atomenergie auch langfristig deutlich über dem Angebot liegen – das Land versucht händeringend, seine Abhängigkeit von den luftverschmutzenden Kohlekraftwerken loszuwerden.

"Der Energieverbrauch Chinas hat das, was im heimischen Markt an Energie angeboten wird, schon lange überholt. Daher werden chinesische Anbieter von Atomenergie in den nächsten zwei Jahrzehnten stark expandieren, um einerseits die Stromversorgung im Land zu verbessern und anderseits, um der Umweltprobleme langsam Herr zu werden", sagte Zheng Mingguang, Direktor des Shanghaier "Nuclear Engineering Research and Design Institute".

Nach dem GAU des japanischen Atomkraftwerks Fukushima (2011) hatte China seine ehrgeizigen Atomenergiepläne zunächst etwas zurückgeschraubt: statt dem Kapazitätsziel von 80 bis 90 Gigawatt bis 2020 war plötzlich nur noch von 58 Gigawatt die Rede. Aktuell verfügt das Land über Atomkraft-kapazitäten von 12,6 Gigawatt. Doch selbst das kleinere Ziel würde reichen, um China zur (zivilen) Atommacht Nummer 1 zu machen. Der nächste Schritt beim Wachstum der chinesischen Atomenergie-Staatsunternehmen zeichnet sich auch schon ab: die Firmen werden auch auf ausländischen Energiemärkten mitmischen.

Laut Wang Binghua, Vorsitzender der staatlichen "Nuclear Power Technology Corporation", halte China die Patentrechte an der Nukleartechnologie "CAP1400". Diese Technologie der 3. Generation basiert auf dem AP 1000-Reaktor der amerikanischen Firma Westinghouse Electric, die wiederrum ein Tochterunternehmen des japanischen Großkonzerns Toshiba ist.

Das intellektuelle Eigentum an diesen Reaktoren bedeutet für China, dass es selbige auch exportieren darf: "Das ist sehr wichtig für China, denn dadurch, dass wir unsere eigene Technologie haben, können wir eine starke Atomenergiemacht werden und uns auf der internationalen Bühne etablieren", sagte Wang und fügte hinzu, dass Länder wie Südafrika und das Vereinigte Königreich Zielmärkte für die chinesische CAP1400-Technologie seien.

Laut Wu Zongxin, Professor für Atomphysik an der Tsinghua-Universität, sei es gut, dass chinesische Unternehmen mit Westinghouse kooperierten, da die Firma über die weltweit fortschrittlichste Atomtechnik verfüge. "Wenn man das Design noch etwas verbessert, dann könnten die chinesischen Atomenergie-Unternehmen den Anteil ihrer Atomtechnik-Importe reduzieren und auf dem globalen Markt sehr konkurrenzfähig sein", meint Wu.

Derweil wurde am Wochenende die 922 Tonnen schwere Kuppel auf dem Reaktorgebäude Nr.1 des Sanmen-Atomkraftwerks in der ostchinesischen Provinz Zhejiang platziert. Sanmen wird der weltweit erste Reaktor des Typs AP1000 sein – er soll 2014 in Betrieb genommen werden.

Quelle: german.china.org.cn

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