Die chinesische Zentralregierung hat einen neuen Aktionsplan vorgestellt, mit welchem dem Nordosten des Landes – dessen Wirtschaft derzeit mit schweren Problemen zu kämpfen hat – geholfen werden soll.

Der Plan der Regierung sieht vor, dass den Privatunternehmen mehr Freiraum gelassen und die Reform der Staatsunternehmen vorangetrieben werden soll. Darüber hinaus sollen laut dem am Dienstag veröffentlichten Maßnahmenkatalog in den Provinzen Liaoning, Jilin und Heilongjiang die Landwirtschaft modernisiert, heruntergekommene Stadtteile renoviert und Dutzende Infrastrukturprojekte lanciert werden.

Die insgesamt 35 Maßnahmen, die vom Staatsrat in einem auf der eigenen Webseite veröffentlichten Dokument aufgelistet werden, kommen genau zur rechten Zeit. In der ersten Jahreshälfte hatte der gesamte Nordosten des Landes die niedrigsten Wachstumsraten aller chinesischen Provinzen und Regionen präsentiert.

China werde den Bau von insgesamt 8 Eisenbahnlinien sowie den Bau oder Ausbau von 10 Flughäfen in der Region beschleunigen, heißt es in dem Dokument. Staatsunternehmen würden dazu ermutigt, Anteile an ihrem Unternehmen an private und ausländische Unternehmen zu verkaufen, um so eine gemischte Eigentümerstruktur zu schaffen und die Reformen bezahlen zu können. Um die Reform einiger besonders schlecht gemanagter Staatsunternehmen zu beschleunigen, solle zudem eine regionale, staatliche Investitionsgesellschaft gegründet werden.

Die Zentralregierung will aufstrebende und moderne Industrien in besonderem Maße unterstützen. Dazu gehören laut Staatsrat Firmen in den Bereichen Robotik, Gasturbinen, fortschrittliche Meerestechnik und integrierte Schaltungen. Darüber hinaus soll die Serviceindustrie der Region erweitert werden.

Traditionellen Sektoren wie beispielsweise der Landwirtschaft soll geholfen werden, indem der Status der nordöstlichen Provinzen als „Getreidekammer“ des Landes gestärkt wird. Zu diesem Zweck werde man die Getreidelagerung sowie andere Logistikeinrichtungen verbessern, heißt es in dem Maßnahmenkatalog des Staatsrats.