Staatsanleihen in der chinesischen Währung RMB dürfen seit diesem Dienstag offiziell an der Londoner Börse gehandelt werden. Es ist das erste Mal, dass eine ausländische Regierung Staatsanleihen in RMB anbietet.

Am 14. Oktober gab die britische Regierung bekannt, Staatsanleihen in der chinesischen Landeswährung Renminbi (RMB) in Höhe von drei Milliarden Yuan (389 Millionen Euro) herauszugeben. Die Laufzeit beträgt drei Jahre. Die Nachfrage nach RMB-Anleihen ist inzwischen auf 5,8 Milliarden Yuan (750 Millionen Euro) angewachsen. Die Rendite ist von 2,9 auf 2,7 Prozent zurückgegangen. Das zeigt, dass die Engländer großes Vertrauen in den chinesischen Yuan und Chinas Wirtschaftszukunft haben.

Der Gewinn aus den Anleihen wird für die Staatsreserven des Landes genutzt. Großbritannien verfügt derzeit über Reservewährungen in US-Dollar, Euro, japanischen Yen und kanadischen Dollar.

England ist die erste westliche Wirtschaftsmacht, die RMB-Anleihen herausgegeben hat und den RMB als Reservewährung nutzt. Laut Liu Xiaoming, Chinas Botschafter in Großbritannien, markiert dies einen wichtigen Fortschritt bei der Internationalisierung des chinesischen Yuan als Reservewährung und für die engere wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen China und Großbritannien.

Andrea Leadsom vom britischen Finanzministerium ist zuversichtlich, dass der Renminbi zu einer wichtigen Reservewährung der Welt wird. Mit dem erfolgreichen Börsengang der RMB-Anleihen wolle die britische Regierung andere Länder ermutigen, gemeinsam ein Offshore-RMB-Zentrum aufzubauen, so die Wirtschaftssekretärin.

China hat in den vergangenen 30 Jahren eine rasante Entwicklung erlebt. Beim BIP rangiert das Land derzeit an zweiter Stelle, beim Außenhandel sogar auf Platz eins, und bei den Direktinvestitionen auf Platz drei. Der chinesische Yuan wird weltweit inzwischen am siebthäufigsten für Zahlungen benutzt.