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25. 03. 2015 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Deutschlands Konzept "Industrie 4.0" für China völlig ungeeignet

Schlagwörter: Industrie 4.0, China, Deutschland, Internet, Made in China 2025

Während die US-Amerikaner mit der "dritten industriellen Revolution" begonnen und die Deutschen ihre Strategie "Industrie 4.0" initiiert haben, hat China für seine Industrie das Programm "Made in China 2025" ausgerufen. Dieses sieht vor, dass China bis zum Jahr 2020 seine Industrialisierung im Wesentlichen abgeschlossen haben soll, womit das erste Jahrhundertziel erreicht wäre. Das zweite soll dann bis 2050 verwirklicht sein: Bis dahin will China zum Kreis der weltweit stärksten Industrieländer gehören.

In einigen Medienberichten heißt es, 'Made in China 2025' nehme sich an dem in Deutschland geschaffenen Programm 'Industrie 4.0' ein Beispiel. Doch Guo Chongqing, ein angesehener Ingenieurwissenschaftler hält dieses Konzept für China nicht geeignet.

In einigen Medienberichten heißt es, "Made in China 2025" nehme sich an dem in Deutschland geschaffenen Programm "Industrie 4.0" ein Beispiel. Doch der im hohen Alter von 82 Jahren stehende Guo Chongqing ist anderer Ansicht. Professor Guo ist Mitglied der Chinesische Akademie der Ingenieurwissenschaften sowie Dekan in beratender Funktion an der School of Economics and Management der Universität Tongji. "Ich glaube nicht, dass es sich für China eignen würde, Deutschlands "Industrie 4.0"-Programm zu kopieren", meint Guo. "Industrie 4.0" legt einen Schwerpunkt hin zur Konfiguration von Hardware und Schwerindustrie. Einerseits setze sie auf technische, mikroskopische Veränderungen, und andererseits orientiere sie sich an einer staatlichen Steuerung.

"Zunächst einmal halte ich nicht viel von diesem Begriff "Industrie 4.0". Und zweitens ist die Struktur der deutschen Wirtschaft stark von kleinen und mittleren sowie Familienunternehmen geprägt. Die Situation in China ist anders, hier hat die Arbeitskraft eine dominierende Stellung inne", fuhr Professor Guo fort. Seiner Meinung nach sollte China bei der Reform in der Industrie durch das Internet nach der Devise verfahren: "Wenn ein jeder Brennholz sammelt, brennt die Flamme höher". Man solle "die Köpfe der Welt" zusammenbringen und "die Intelligenz der Masse" zu seiner Spezialität machen. Mit den beiden Plattformen des Open Source und des Crowdsourcing solle man die Intelligenz der Welt entfesseln, Innovation und Unternehmergeist fördern.

Der mit dem Internet einhergehende Gedanke von "Open Source, Offenheit nach außen sowie davon, gemeinsam zu genießen, was man vorher zusammen geschaffen hat" gehe dem deutschen "Industrie 4.0"-Konzept ab, so Guo Chongqing. Doch gerade "Open Source" sei der Wesenskern des Internetzeitalters. "Außerdem ist der Automatisierungsgrad in der deutschen Industrie wohl nicht höher als in Japan. Die Leute können sich noch sehr gut daran erinnern, was aus den menschenleeren Fabriken geworden ist, die es in Japan bereits gegeben hatte. "Industrie 4.0" umzusetzen hieße, dass man das Equipment in den Betrieben in großem Maßstab upgraden müsste. Um Fabriken smart zu machen, käme man nicht umhin, sehr viel Kapital in die Hand zu nehmen. Und ob man dann schlussendlich in der Lage wäre, flexibel das anbieten zu können, was der Markt verlangt? Für die Zukunft werde dafür niemand seine Hand ins Feuer legen."

Guo Chongqing betont ferner, dass einerseits Sensoren das Herzstück des "Industrie 4.0"-Zeitalters seien. Indem sie physikalische Informationen in standardisierte Signale umwandelten, gäben diese Sensoren ein Feedback an ein cyber-physisches System. Dies sei die technologische Grundlage und der Kern des zukünftigen "Industrie 4.0"-Zeitalters. "Doch welche Standards es für einen solchen Verbund aus Sensoren im Rahmen des "Industrie 4.0"-Konzeptes geben soll – darüber gibt es zur Zeit noch keine einheitliche Vorstellung", erklärte Guo.

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Quelle: german.china.org.cn

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