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16. 04. 2015 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Umweltverschmutzung durch Landwirtschaft – ein ständig wachsendes Problem

Schlagwörter: Umweltverschmutzung Landwirtschaft

Die durch die Landwirtschaft in China verursachte Umweltverschmutzung wird, trotz der Bemühungen um eine Verringerung der Verwendung von Düngemitteln und Pestiziden, immer schlimmer. Dies gab das Landwirtschaftsministerium am 14. April bekannt, als es die Landwirte zur Umstellung auf ökologische Alternativen aufforderte.

Aber Experten sagten, dass die Erreichung des Ziels schwierig werde, wenn man ohne Abstriche bei der Nahrungsmittelproduktion – eine der höchsten Prioritäten im bevölkerungsreichsten Land der Erde – auskommen wolle.

China verbraucht derzeit etwa ein Drittel des weltweit produzierten Düngers, mit schnell wachsender Tendenz, vor allem durch die in den letzten Jahren erhöhte Produktion von Obst und Gemüse. China ist der weltweit größte Erzeuger von Äpfeln, Erdbeeren, Wassermelonen und einer Reihe von Gemüsesorten.

Der übermäßige Einsatz von chemischen Düngemitteln und Pestiziden hat zu verschmutzten Quellen, einer Verunreinigung des Bodens mit Schwermetallen und hohen Pestizidrückständen in Lebensmitteln geführt, die sowohl die öffentliche Gesundheit als auch die landwirtschaftliche Produktivität bedrohen.

"Die sogenannte landwirtschaftliche diffuse Umweltverschmutzung wird immer schlimmer, wodurch das Risiko der Verschmutzung der Böden und des Grundwassers massiv steigt", sagte das Ministerium in einer Erklärung.

Chinesische Landwirte verwenden 550 Kilo Dünger für einen Hektar Obstbäume und 365 Kilo Dünger pro Hektar Gemüse, sagte der stellvertretende Landwirtschaftsminister Zhang Taolin.

Laut Angaben der Weltbank wurden im Jahr 2012 in China durchschnittlich 647.6 Kilogramm Dünger pro Hektar Ackerland verwendet, verglichen mit 131 Kilo in den Vereinigten Staaten und 124.3 Kilo in Spanien.

Der Pestizidverbrauch sollte von derzeit 320.000 Tonnen auf 300.000 Tonnen verringert werden, sagte Zhang.

In den vergangenen drei Jahrzehnten ist die Verwendung von chemischem Dünger in China um durchschnittlich 5,2 Prozent pro Jahr auf 59 Millionen Tonnen im Jahr 2013 gewachsen, meldete die Nachrichtenagentur Xinhua im letzten Monat.

"Es gibt viel Raum zur Reduzierung dieses Wachstums", sagte Zhang, der das Ende letzten Jahres angekündigte Ziel, das Wachstum bei der Verwendung von Düngemitteln landesweit bis 2020 zu stoppen, noch einmal bekräftigte.

"Ich glaube, dass es absolut möglich ist, unsere Strategie zur Nahrungssicherheit auch so zu garantieren", sagte er, und fügte hinzu, dass die Landwirte mehr organische Optionen verwenden sollten.

Qiu Huanguang, Professor an der Renmin Universität, äußerte Zweifel bezüglich des Plans.

"Die Bodenfruchtbarkeit ist rückläufig, daher braucht man viel Dünger, um sie auf einem bestimmten Niveau zu halten", sagte Qiu und fügte hinzu, dass die Umstellung auf ökologische Alternativen – wie Tierdung – für viele der bereits unter steigenden Arbeitskosten leidenden Landwirte zu arbeitsintensiv sei.

Die Regierung will auch die Verwendung von Abfall-Managementsystemen in der Viehwirtschaft fördern und versuchen, die durch die Verwendung von Kunststofffolie verursachte Umweltverschmutzung mittels der Förderung biologisch abbaubarer Alternativen zu verringern, sagte Zhang.

Landwirte verwenden 2,5 Millionen Tonnen Folie pro Jahr, um zu verhindern, dass Feuchtigkeit verdampft – und für die Unkrautbekämpfung –, aber der Kunststoff wird nicht entsorgt und beschädigt so den Boden, das Wasser und die Gesundheit der Tiere.

China strebt außerdem auch eine effizientere Bewässerung sowie die Verwertung von nach der Ernte übrig gebliebenem Stroh für den Einsatz als Mulch, Futtermittel und Biomasse an.

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Quelle: german.china.org.cn

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