Das Internet ist die wichtigste Quelle für Informationen über Sex für chinesische Teenager, angesichts dessen, dass die Sexualerziehung in der Schule und Zuhause unzureichend ist, hat eine Studie ergeben. Über ein Drittel der 3000 im Rahmen der Studie befragten Jugendlichen erklärte, das Internet sei ihre wichtigste Quelle für Informationen über Sex. Bücher und Freunde waren die zweitwichtigsten Quellen für Kenntnisse über Sex. Schule und Eltern rangierten auf den beiden letzten Plätzen als Quellen. Durchgeführt wurde die Umfrage von der Tageszeitung China Youth Daily.

"Es gibt einen starken Mangel an formaler Sexualerziehung in China, insofern konsultieren viele Teenager das Internet", so Ye Qing, Magister-Student an der Zweiten Militärischen Medizin-Universität, der ein Online-Forum für Sexualerziehung für chinesische Jugendliche betreibt. Allerdings sind 71 Prozent der Befragten der Ansicht, dass obszöne Inhalte im Internet Jugendliche beeinträchtigen. "Wir haben schon Sexualerziehung in der Schule. Aber das ist bei weitem nicht genug", meint Zhang Chao, eine Internet-Berühmtheit wegen seiner Sexual-Klassen mit viel Witz.

Rund 12 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass Sexualerziehung für Kinder unter zehn Jahren angemessen sei, während 42,5 Prozent sagten, dass Grundschüler bereits ein gewisses Bewusstsein für Sex hätten. Kinder und Schüler sollten Sexualerziehung angeboten bekommen, meint Zhang Meimei, Direktor des Zentrums für Sexualerziehung und -forschung an der Beijinger Pädagogischen Hochschule.

Pan Suiming, Leiter des Instituts für Sexual- und Geschlechterforschung an der Renmin-Universität in China, betont, dass Sexualerziehung Pflicht sein sollte. Er schlägt außerdem Änderungen darin vor, wie Sexualerziehung stattfinden soll. "Wir sollten nicht darauf fokussieren, was wir den Jugendlichen erzählen. Wir sollten uns darauf konzentrieren, was sie wissen möchten", so Pan.