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30. 09. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Bauern von Chongqing wollen kein städtisches Hukou

Schlagwörter: Bauer Chongqing Stadtbürger Hukou

Ein kürzlich eingeführtes Angebot, das Bauern und ländlichen Bewohnern erlaubt, Stadtbürger von Chongqing zu werden, scheint keinen so großen Andrang auszulösen, wie zunächst angenommen. Offenbar ist es für viele Stadtbewohner mit einer ländlichen Niederlassungsbewilligung attraktiver, diese zu behalten.

Die Regierung von Chongqing hatte im Juli eine grundlegende politische Richtungsänderung angekündigt, wonach bis ins Jahre 2020 die rund zehn Millionen Bauern im Verwaltungsgebiet Stadtbewohner werden können. Der Hintergrund: Leute mit einer ländlichen Niederlassungsbewilligung kommen im Gegensatz zu vielen Stadtbewohnern nicht in den Genuss einer medizinischen Vorsorge, Bildung und Sozialversicherung. Dies wird von vielen als ungerecht empfunden.

Doch bis zum 31. August haben erst 44,700 Einwohner Chongqings mit einem ländlichen Hintergrund ihre Niederlassungsbewilligung in eine städtische umwandeln lassen, wie die Chongqing Daily bereits vor einer Zeit berichtete. Der Grund dafür offenbarte die Beijing News am Dienstag: Viele Dorfbewohner finden demnach, dass die Vorteile der sozialen Wohlfahrt in den ländlichen Gegenden letztlich größer seien als in den Städten. Deswegen wollen viele Einwohner mit einer ländlichen Niederlassungsbewilligung diese nicht umschreiben lassen.

Zhao Yuankun, ein Mitglied des Ständigen Komitees der Kommunistischen Partei von China des Kreises Kaixian, war oft mit der Aussage zitiert worden, dass viele ländliche Stadtbewohner seit Jahrzehnten gerne ein städtisches Hukou bekommen würden. Doch diese Aussage scheint veraltet gewesen zu sein. Denn inzwischen unterstützt die Regierung die Bauern viel stärker. So wurde beispielsweise die oft schmerzhafte Landwirtschaftssteuer abgeschafft. Dies ermöglicht den Bauern ein besseres Leben. Mehr noch: Die ländlichen Einwohner von Chongqing können von 21 unterschiedlichen sozialen Begünstigungen profitieren, wie etwa eine Belohnung für Familien, welche die Richtlinien bei der Familienplanung einhalten, sowie auch finanzielle Unterstützung beim Kauf von elektrischen Geräten. Städtische Bewohner sind jedoch nur zu zehn unterschiedlichen Begünstigungen berechtigt. Ländliche Haushalte sind in der Lage, ihre Grundstücke zu nutzen, um davon einen Teil des Lebensunterhalts zu bestreiten.

Xiong Kaisheng, ein ländlicher Bewohner der Stadt Wenquan im Landkreis Kaixian, sagte gegenüber der Global Times, dass er sich nicht um ein städtisches Hukou bewerben wolle. "Mit dem ländlichen Umfeld bin ich vertraut. Ich kann meine Familie ernähren, indem ich auf dem Bauernhof arbeite", sagt Xiong. "Wenn ich ein städtischer Bewohner werde, dann verliere ich innerhalb von drei Jahren das Recht, mein Grundstück zu nutzen." Xiong fürchtet sich jedoch auch vor den höheren Preisen in den Städten für die Bildung und das Gesundheitswesen.

Chen Yue, stellvertretender Chef des Dorfinstituts der Chongqinger Akademie für Sozialwissenschaften, sagte zur Beijing News, dass städtische Bewohner verglichen mit ländlichen Einwohnern einem größeren Druck ausgesetzt seien. Sie müssten Arbeit finden, eine Wohnungen kaufen, die Schulgebühren für die Kinder bezahlen und viel für die medizinische Versorgung ausgeben – alles Dinge, welches die meisten ländlichen Bewohner nicht gerade glücklich stimmen.

Quelle: Global Times

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