"Die Verschmutzung, welche insbesondere Stahl verarbeitende Betriebe, Betonwerke und Chemiefabriken verursachen, ist jenseits der Menge, welche diese Städte kontrollieren können", sagte Ma. "Das ist unverantwortlich: Wir erfreuen uns an einem zeitweiligen Wohlstand und wälzen die Probleme auf die nächste Generation ab." Städte wie Beijing, Guangzhou oder Shanghai und die Region um das Perlflussdelta sind verglichen mit den wirtschaftlich weniger stark entwickelten Regionen allerdings im Vorteil.

Obwohl sich die Regierung in den letzten Jahren darum bemühte, eine ausgeglichene Lösung zu finden, hat sie noch immer einen langen und schweren Weg zu gehen, hieß es im Bericht weiter. "Es freut mich, dass die Regierung etwas unternimmt", sagte Ma. "Aber wenn wir die Probleme lösen wollen, müssen wir die Bemühungen verdoppeln."

Da die wirtschaftliche Globalisierung zunimmt, haben die meisten Lokalregierungen der wirtschaftlichen Entwicklung die oberste Priorität eingeräumt und werden so eine Geisel der hochverschmutzenden Industriezweige. Ma ruft deswegen die Regierung auf, die Gesetze und Regulierungen zu verschärfen und so schnell wie möglich auch Strafen einzuführen. "Die Ressourcen sind hier zu billig", so Ma.

Der Bericht wies auch aus, dass sich die Kohlendioxid-Emissionen in China seit dem Jahr 2000 von 3,5 Tonnen Milliarden Tonnen auf 7,2 Milliarden Tonnen im Jahr 2009 erhöht haben, womit China zum weltweit größten Emittenten von Kohlendioxid geworden ist.

Es ist das dritte Mal seit 2006, dass die Chinesische Akademie für Umweltplanung einen solchen Bericht veröffentlicht. "Es ist gut, dass die Öffentlichkeit darüber informiert wird, wie viel Geld die Regierung aufwendet, um die Umweltverschmutzung zu beseitigen", sagte Du Shaozhong, stellvertretender Direktor des Städtischen Umweltschutzamts von Beijing. Er regte an, dass auch die Hauptstadt in Zukunft einen solchen Bericht erstellt.