Das deutsche Rentensystem: "Im Großen und Ganzen positiv entwickelt"

Als ein "Insider" erklärte Klaus Haberlandt gegenüber german.org.cn das aktuelle Rentensystem in Deutschland.

Das deutsche Alterssystem beruht auf dem Solidarprinzip. Jeder Arbeitnehmer zahlt von seinem Gehalt einen prozentuellen Anteil als Beitrag zur Rentenversicherung ein. Das ist Gesetz und entspricht derzeit einem Beitragssatz in der Regel von 19,6 Prozent, wovon Arbeitgeber und Arbeitnehmer jeweils die Hälfte tragen. Dazu kommt die gesetzliche Pflegeversicherung von 1,95 Prozent, Kinderlose bezahlen einen Zuschlag von 0,25 Prozent, den sie alleine aufbringen müssen.

Bei Beamten wird durch die privaten Krankenversicherungen ein sogenannter Rentenstock angespart, aus dem dann die Pensionen bezahlt werden. Die Regelung ist nicht per Gesetz festgelegt, jedes Bundesland in Deutschland hat Ermessensspielräume, die dem Beamtenrecht unterliegen.

Durch das regelmäßige Einzahlen der genannten Beiträge sichert sich jeder Arbeitnehmer eine Grundrente, die in einem recht komplizierten Punktesystem und einer festgelegten Summe pro Rentenpunkt die zu erwartende Rente errechnet. Jeder Arbeitnehmer gleicht im Laufe seines Arbeitslebens seine Rentenerwartung mit dem Rententräger ab und bekommt in regelmäßigen Abständen den Stand seines Rentenkontos mitgeteilt.

"Das ist natürlich alles viel komplizierter als hier gesagt", fügt Klaus hinzu, "Fakt ist, dass die meisten Menschen in Deutschland wissen, was sie ungefähr an Rente zu erwarten haben. Nun kann auch jeder Bürger entscheiden, ob er sich noch eine private Vorsorge anschaffen will."

Abschließend zum Interview betonte Klaus die positive Bewertung zum deutschen Renten- sowie Pflegesystem: "Bei allen Problemen, die in der Praxis und im täglichen Rentnerleben vorkommen, hat sich das Renten- und Pflegesystem in Deutschland im Großen und Ganzen sehr positiv entwickelt und die Generation der alten Menschen muss keine Befürchtungen vor dem Alter haben; die Angehörigen können mit ruhigem Gewissen ihre Arbeiten verrichten."