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07. 07. 2012 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Chinas Adoptionsgesetz könnte Kategorie erweitern

Schlagwörter: Adoptionsgesetz Waise Kinderwohlfahrtsinstitution

Ausländische Familien können möglicherweise Waisen oder verlassene Kinder adoptieren, die nicht unter staatlicher Betreuung stehen, verriet ein leitender Adoptionsbeamter gegenüber der China Daily am Donnerstag.

Kinder unter der sogenannten staatlichen Fürsorge haben seit den frühen 1980er Jahren einen Anspruch auf Adoption, erzählte Zhang Shifeng, der das Chinesische Zentrum für Kinderwohlfahrt und Adoption leitet. Rechtsvorschriften seien unterwegs, um die Kategorie für den Adoptionsberechtigten zu erweitern, damit sie auch "Kinder in Not" einschließen kann. Dieser Begriff bezieht sich auf Waisen, die keine Grundversorgung von nahen Verwandten erhalten und Kinder, deren Eltern aus bestimmten Gründen keine Fürsorge bieten können, sagte Zhang.

Adoption durch ausländische Familien war bisher ein effektiver Weg, um "Kinder in Not" dauerhaft umzusiedeln, sagte Zhang.

Das chinesische Adoptionsrecht, das erst 1992 verabschiedet und 1998 abgeändert wurde, sieht vor, dass Kinder im Alter von höchstens 14 Jahren zur Adoption freigegeben werden können, wenn sie ihre Eltern verloren haben oder aus irgendwelchen Gründen nicht bei ihren Eltern bleiben können. Sie waren auch dann qualifiziert, wenn ihre Eltern "nicht in der Lage waren, sie richtig aufzuziehen". Das Gesetz besagt, dass Erziehungsberechtigte von elternlosen Kindern, Kinderwohlfahrtsinstitutionen und leibliche Eltern, die in Schwierigkeiten sind, ein Kind zur Adoption anbieten können.

Durch das Ministerium für Zivile Angelegenheiten im Jahr 2009 durchgeführte Forschungen zeigten, dass mehr als 600.000 Kinder, die ohne ihre Eltern lebten, keine formale, staatliche Versorgung bekamen. "Einige der Kinder leben bei ihren Großeltern oder anderen Verwandten, aber das garantiert nicht, dass sie sachgerechte Fürsorge erhalten", sagte Zhang.

"Bei Besuchen in verschiedenen Gegenden haben wir oft die Situation angetroffen, dass Großeltern zu alt sind, um ein Kind aufzuziehen, oder dass Onkel und Tanten das Kind schlecht behandeln oder sogar misshandeln, wenn sie ihre eigenen Kinder haben", sagte er.

Um die Rechte der Kinder zu garantieren, entwirft das Adoptionszentrum gerade gesetzliche Regelungen, die diesen Kindern helfen sollen, ein fürsorgliches und liebevolles Zuhause in China oder im Ausland zu finden, sagte er.

Inzwischen haben einige Provinzen Pilotprojekte gestartet, darunter Henan, Jiangsu und Guizhou.

Der Landkreis Luoning in der zentralchinesischen Provinz Henan startete im Jahr 2007 ein Pilotprojekt für Auslandsadoptionen von chinesischen Waisen oder verlassenen Kindern, die außerhalb der formalen, staatlichen Versorgung leben.

Du Liming, stellvertretender Direktor des Büros für zivile Angelegenheiten in Luoning, sagte, das Adoptionsverfahren durch ausländische Familien war strenger für Kinder, die nicht unter staatlicher Betreuung leben, als für diejenigen, die es waren. Das strengere Verfahren enthielt eine Klausel, wonach der lokale Gemeindeausschuss jemanden zum gesetzlichen Vormund für das Kind bestimmen musste, und der Adoptionsvertrag zwischen dem gesetzlichen Vormund und der antragstellenden Familie konnte erst dann wirksam werden, wenn er notariell beurkundet worden war.

Der elfjährige Wang Changshui lebte unter rauen Bedingungen, nachdem sein Vater an Krebs starb und seine Mutter nach einem Sturz bei einem angeblich häuslichen Unfall vom Hals abwärts gelähmt war. Du sagte, Wangs Mutter, die von staatlichen Subventionen lebte und sich auf die Betreuung ihrer 70-jährigen Schwiegermutter verließ, stimmte aus welchem Grund auch immer zu, das Sorgerecht für ihren Sohn sowie ihre Tochter aufzugeben.

Nun leben der elfjährige Junge und seine 13-jährige Schwester in einem lokalen Kinderwohlfahrtsinstitution und warten dort, bis eine ausländische Familie sie adoptieren will, weil das der Institution mehr Geld einbringt, sagte Du.

Offiziellen Statistiken zufolge wurden landesweit nur rund 100 Waisenkinder, die außerhalb von staatlichen Kinderwohlfahrtsinstitutionen leben, von ausländischen Familien adoptiert wurden.

Das Adoptionszentrum hat auch sechs Anträge von Eltern bekommen, die ihre Kinder zur Adoption im Ausland platzieren wollen. "Wir haben das Schicksal von Adoptivkindern im Ausland verfolgt, und das Feedback zeigt, dass die Kinder bei ausländischen Stiefeltern stets ein liebevolles und fürsorgliches Umfeld geboten bekamen," sagte Zhang.

Quelle: China Daily

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