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16. 08. 2012 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

China: Einstiegsgehalt für Studenten reicht gerade zum Leben

Schlagwörter: Hochschulabsolventen Wanderarbeiter Einstiegsgehalt

Heutzutage garantiert eine gute Bildung nicht unbedingt ein höheres Gehalt, umgekehrt muss der Begriff Wanderarbeiter nicht zwangsläufig für Menschen mit einem niedrigen Einkommen stehen. Experten finden es normal, dass das Einkommen der Hochschulabsolventen nicht an das von Wanderarbeitern herankommt

"Jeden Morgen wenn man die Augen öffnet, steht man dem Druck von Millionen Yuan gegenüber." Auf dem kürzlich von der Stadtregierung einberufenen Unternehmerforum des städtischen Parteikomitees Hangzhou sprachen sich einige Geschäftsführer offen zu dem Thema Personalkosten aus, was durch allgemeine Zustimmung anerkannt wurde.

Einerseits finden Unternehmen, dass die Bezahlung kompetenter Arbeitskräfte aufgrund vorherrschenden Kostendrucks alles andere als optimal ist, andererseits ist die nächste Welle von Hochschulabsolventen bereit sich durchzuschlagen, nur um herauszufinden, dass ihr Anfangsgehalt nicht einmal an den Lohn von Wanderarbeitern heranreicht. Warum gibt es denn bei Angebot und Nachfrage von Arbeitsplätzen derart krasse Gegensätze?

Studenten: Der Lohn nach Abzug der Lebenserhaltungskosten ist erbärmlich

Heutzutage garantiert eine gute Bildung in China nicht unbedingt ein höheres Gehalt, umgekehrt muss der Begriff Wanderarbeiter nicht zwangsläufig für Menschen mit einem niedrigen Einkommen stehen. Reporter fanden über das Informationsportal ganji.com heraus, dass Berufe wie Fußpfleger, Handwerker oder Arbeiter, die keinen Schulabschluss benötigen, Gehaltsangebote von über 8000 Yuan (1025 Euro) im Monat bekommen. Für Berufe wie Lehrer oder Kassierer, für die ein Abschluss benötigt wird, werden hingegen Monatsgehälter von gerade einmal 2000-3000 Yuan ausgeschrieben.

Su Shi ist das Pseudonym einer neuen Absolventin des Instituts für Personalmanagement der Universität Zhejiang, die in der Provinzhauptstadt Hangzhou liegt. Im Gespräch mit einem Journalisten erwähnt sie, dass bei der Arbeitssuche in Hangzhou auf keinerlei Schwierigkeiten gestoßen ist. Sie hatte ihren Lebenslauf an vier staatliche Banken geschickt und am Ende eine Zusage von der Bank of China bekommen. Die Ausbildungszeit dauert ein Jahr und wird monatlich mit 2500 Yuan vergütet. Weil sie aus Hangzhou kommt, muss sie nicht für Unterkunft, Transport und Lebensunterhalt aufkommen. Selbst mit einem niedrigem Gehalt ist sie ziemlich zufrieden.

Nicht-heimische Studenten müssen allerdings praktischere Herausforderungen angehen. In einer ähnlichen Situation befindet sich Xiao Deng aus dem Nordosten Chinas. Sie studierte ebenfalls an der Universität Zhejiang und arbeitet jetzt als Buchhalterin in der Prüfungsgesellschaft Qianjiang Xincheng, für ein monatliches Gehalt von 4000-5000 Yuan. Weit von der Arbeit entfernt zu wohnen ist auf jeden Fall unangenehm. Die Wohnungspreise in der Nähe ihres Arbeitsplatzes sind jedoch entsetzend. Eine Monatsmiete würde sie 2000 Yuan kosten.

So weit ist noch alles verkraftbar, aber es gibt schlimmere Situationen: Xiao Jin, Studentin von Kulturindustriemanagement an der Zhejianger Universität für Industrie und Handel, hat sich eine Ewigkeit abgemüht, einen Job in Xiaoshan zu bekommen. Noch befindet sie sich in ihrer Probezeit, aber trotzdem gilt ihr Alltag als ganz ordentlich. Sie darf sich nur nicht zuviel erhoffen. Zhou Zhou, Alias einer ihrer Mitstudentin, hat in einem Kaufhaus Zuflucht gesucht. Wenn sie davon erzählt, dann klingt das gar nicht schlecht und alle Mitschülerinnen um sie herum werden blass vor Neid. Nur, dass ihr tatsächliches Gehalt ziemlich mickrig ist, 1310 Yuan im Monat. Zieht man davon die Wohnungsmiete von 900 Yuan ab, dann reicht das Geld nicht mehr für die restlichen Grundbedürfnisse. Es bleibt ihr nichts anderes übrig, als Zuhause um Geld für den Lebensunterhalt zu betteln.

Xiao Jin schaut in letzter Zeit eine Fernsehserie mit dem Titel "Fuchen" ("Auf und Ab"). Immer wenn sie Mitarbeiterinnen eines ausländischen Unternehmens sieht, wie die Protagonistin Qiao Li, mit hübschen Kleidern, jeder mit einem Apple-Laptop in den Armen, dann wird sie besonders neidisch. Das Gehalt eines gewöhnlichen Arbeiter in Xiaoshan beträgt zur selben Zeit 100 Yuan pro Tag. Mit dem bisschen Geld, das Xiao Jin bekommt, kann sie sich weder einen Apple-Computer noch ein iPhone leisten. Neulinge ohne Arbeitserfahrungen wie sie müssen von ganz unten anfangen. Sie müssen sich an belastende Arbeitsbedingungen gewöhnen, Kritik von Vorgesetzten über sich ergehen lassen und sparsam leben.

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Quelle: german.china.org.cn

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