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16. 08. 2012 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

China: Einstiegsgehalt für Studenten reicht gerade zum Leben

Schlagwörter: Hochschulabsolventen Wanderarbeiter Einstiegsgehalt

Experten: Einstiegsgehälter von Hochschulstudenten, die nicht an das Einkommen von Wanderarbeitern reichen, sind ganz gewöhnlich

Ist es normal, dass Studenten weniger verdienen als Wanderarbeiter oder eher ungewöhnlich? Ein Reporter hat den Direktor des Instituts für öffentliche Verwaltung und Risikomanagement der Universität Zhejiang, Professor Guo Jiqiang gebeten, Gründe dafür zu analysieren.

Guo sagt, die Festlegung des Gehalts sei ein besonders komplizierter Vorgang, der von Faktoren wie Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt, vorhandenen Marktstrukturen, Arbeitsumfeld, Arbeitssicherheit, Reputation, Zahlungsweise und der Möglichkeit für die weitere Entwicklung des Angestellten unmittelbar bestimmt wird. China hat nach wie vor nicht seine exportorientierten, arbeitsintensiven Entwicklungsansätze abgelegt. Das bedeutet wiederum, dass die Nachfrage an Wanderarbeiter steigt. Der Bedarf an Hochschulabsolventen hingegen ist noch nicht so hoch wie die Hochschuleinschreibungen, weshalb Wanderarbeiter schwer zu finden sind, Studenten hingegen sich hart tun, Arbeit zu finden.

Mit der momentanen Angebots- und Nachfragesituation wird sich der Markt selbstständig anpassen und regulieren.

Ein weiterer Faktor ist, dass Wanderarbeiter Tätigkeiten verrichten, die gemeinhin als bitter, dreckig, erschöpfend oder sogar gefährlich bezeichnet werden. Auch das muss bei der Festlegung des Gehalts berücksichtigt werden. In einer Untersuchung des Instituts für öffentliche Verwaltung der Universität Zhejiang wurde festgestellt, das Wanderarbeiter nach verrichteter Arbeit, und nicht nach Zeit bezahlt werden, womit die Arbeitszeiten für sie länger und die Intensität höher ist. Besonders wichtig ist auch, dass Wanderarbeiter oft mechanische, repetitive Aufgaben übernehmen. Da sie nur schmale Chancen auf beruflichen Aufstieg besitzen, kann man an ihrem momentanen Gehalt kaum etwas aussetzen.

Guo Jiqiang fügt hinzu, dass Arbeiter (wie beispielsweise Müllmänner) auch in den sehr marktorientierten Vereinigten Staaten ein höheres Gehalt als spezialisierte Professoren bekommen.

Er meint, vergleiche man das Einkommen von Studenten, die gerade ihren Abschluss gemacht haben, mit dem von Wanderarbeitern, dann würde einem bewusst, dass das Einkommen letzterer nicht zu hoch, sondern eher das der Studenten zu niedrig ist. Will man die momentane Situation ändern, so müsse man Guo zufolge bei der Bildung auf jeden Fall auch auf arbeitspraktische Aspekte achten, von Mentalität bei der Arbeitssuche über Karriereplanung, soziale Praxis, bis hin zum allgemeinen Qualitätsniveau. Von einer weiter unten liegenden Ebene betrachtet muss sich auch etwas an den sich momentan in Kraft befindlichen Methoden für das chinesische Wirtschaftswachstum, sowie den Anforderungen an Universitätsstudenten ändern. Eine Reform des erstarrten Bildungssystems und Verbesserung der Adaptivität und Anpassungsgeschwindigkeit an die Marktsituation sind auch von Nöten. Darüber hinaus kann auch die Gesellschaft zur Verbesserung der Informations- und Arbeitsmarktsituation beitragen und die Kosten für die Suche von Arbeitskräften reduzieren.

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Quelle: german.china.org.cn

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