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22. 08. 2012 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Immer mehr Chinesen wollen auswandern

Schlagwörter: Auswanderung Chinesen Kanada

Die Zahl der chinesischen Bewerber für Auswanderungsprogramme nimmt – trotz der Verschärfung der Einwanderungsgesetze in vielen Ländern – weiter zu. Die meisten Chinesen erhoffen sich im Ausland ein einfacheres Leben und bessere Bildungschancen für ihre Kinder.

In diesem Jahr ist es aber für chinesische Staatsbürger noch schwieriger geworden, ihre Auswanderungsträume zu verwirklichen, da viele ihrer liebsten Auswanderungsziele die Qualifikationsanforderungen für Einwanderer drastisch erhöht haben oder es einfach weniger freie Stellen gibt.

So hat beispielsweise Kanada alle Bewerbungen von Immigranten – sowohl von qualifizierten Arbeitskräften als auch von Investoren – seit dem 1. Juli auf Eis gelegt. Es wird erwartet, dass neue Bewerbungen erst ab Januar wieder akzeptiert werden.

"Das war ein schwerer Schlag für alle neuen Bewerber, und für all diejenigen, deren Bewerbungsunterlagen bereits bearbeitet wurden – und natürlich für Vermittlerfirmen wie uns", sagte Ding Wei, der Direktor der Kanada-Abteilung bei "JJL Overseas Education", einer chinesischen Firma, die Studienplätze im Ausland vermittelt und ihren Kunden bei der Auswanderung hilft. "Die Bewerber müssen jetzt viel länger warten, und die Chancen, dass ihre Bewerbung abgelehnt wird, sind gestiegen", erklärte Ding gegenüber China Daily.

Doch Kanada ist bei weitem nicht das einzige Land mit neuen Einwanderungsregeln. Auch Australien hat seit dem 1. Juli große Veränderungen an seinem Bewerbungssystem für Immigranten vorgenommen. Das neue System erschwert die Einwanderung deutlich.

Die USA ziehen bei ihrer Einwanderungspolitik ebenfalls die Daumenschrauben an. Junge Einwanderer, die sich illegal im Land aufhalten, müssen seit dem 14. August neue Bewerbungspapiere ausfüllen und eine Gebühr von 465 Dollar bezahlen, wenn sie eine Abschiebung umgehen und die Chance auf eine Arbeitserlaubnis erhalten wollen.

Andererseits hatte der amerikanische Kongress aber Anfang dieses Monats einer Verlängerung des "EB-5 Regional Center Program", das ausländischen Investoren Aufenthaltsgenehmigungen erteilt, prinzipiell zugestimmt. Ding Wei von JJL Overseas war nicht überrascht: "Die Amerikaner wissen ganz genau, wie sehr sie auf regionaler Ebene von chinesischen Investoren profitieren."

In Europa hat bisher nur Frankreich eine Änderung seiner Einwanderungsgesetze angekündigt. Die neuen Gesetze sollen es vor allem ausländischen Studenten leichter machen, nach Abschluss ihres Studiums in Frankreich eine Arbeit zu finden.

In Frankreich studieren sehr viele Chinesen. "Die neuen Einwanderungsgesetze sollten sie dazu in die Lage versetzen, in Frankreich interessante Jobs zu finden", so Ding.

Doch ganz egal wie sehr die Länder ihre Einwanderungsgesetze verschärfen – der Wunsch vieler Chinesen, in einem anderen Land zu leben, nimmt nicht ab. "Die Leute wollen ein einfacheres Leben, weniger Druck und bessere Lebensbedingungen, vor allem im hohen Alter", sagt Ma Jing von JJL Overseas.

Für chinesische Geschäftsleute bedeute ein ausländischer Pass zudem deutlich geringere Wartezeiten für ausländische Visa, so Ma weiter.

Yao Lei, ein 29-jähriger Systemadministrator für globale Infrastruktur in der IT-Industrie, arbeitet für ein amerikanisches Unternehmen in Beijing. Er bekommt ein hervorragendes Gehalt und gehört schon zur gehobenen chinesischen Mittelschicht. Doch Yao hat sich trotzdem entschlossen, seiner Heimat den Rücken zu kehren und nach Amerika auszuwandern. Dort will er sich für eine dauerhafte Aufenthalterlaubnis der Kategorie „EB-1A“ bewerben – eine spezielle Aufenthaltserlaubnis für Einwanderer mit außergewöhnlich hohen Qualifikationen. Sein amerikanischer Arbeitgeber will ihm bei der Auswanderung helfen.

Yao ist ein Spezialist, dessen Fähigkeiten weltweit zunehmend gefragt sind. "Ich denke, dass ich in den USA mehr Geld verdienen werde, ein angenehmeres Leben mit weniger Druck leben und später einmal meinen Kindern bessere Bildungsmöglichkeiten bieten kann", sagte Yao.

Quelle: german.china.org.cn

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