Die Produktionsaktivitäten fielen im August auf den tiefsten Wert seit neun Monaten. Das zeigte eine Umfrage am Donnerstag. Damit steigt der Druck auf die Regierung, die Zinsen zu senken und mehr Maßnahmen zu ergreifen, um das Wachstum in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt wiederzubeleben.

Der HSBC Flash PMI, der am frühesten erhältliche Index für Chinas Industriesektor, fiel im August auf ein 9-monats Tief von 47,8 gegenüber 49,3 Punkten im Juli. Wenn der Wert unter 50 sinkt, bedeutet das ein Schrumpfen der Industrieproduktion. Mit dem Index werden vor allem private und exportorientierte Firmen bewertet.

Qu Hongbin, der Chefökonom der chinesischen HSBC, sagte, dass rückläufige Auftragseingänge für das 9-monats Tief des Flash PMI im August verantwortlich seien.

"Der Index deutet an, dass Chinas Produzenten immer noch mit dem starken globalen Gegenwind zu kämpfen hat," sagte Qu. China muss in den nächsten Monaten Richtlinien locken, um Investitionen in die Infrastruktur zu ermöglichen, wenn man das vorgegebene Ziel der Politik erreichen will und das Wachstum und den Arbeitsmarkt stabilisieren will." Das Bruttoinlandsprodukt in China wuchs im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 7,6 Prozent. Das ist das schwächste Wachstum seit drei Jahren und kommt der von der Regierung vorgegebenen Untergrenze von 7,5 Prozent Wachstum pro Jahr sehr nahe.

Zhang Zhiwei, ein Ökonom am Nomura Institut erklärte, dass der Flash PMI darauf schließen lässt, dass das Wachstum auch im August schwach bleibt. "Es zeichnet sich ab, dass die Wirtschaftsdaten für August Gefahr laufen sogar noch schwächer zu sein. Der schwache Export im Juli hat sich möglicherweise im August fortgesetzt und der Effekt der Regierungsmaßnahmen über Investitionen in die Infrastruktur Wachstum zu erzeugen, wird im HSBC PMI wahrscheinlich nicht so stark zu spüren sein, wie im offiziellen PMI," sagte Zhang.

Der offizielle Purchasing Managers Index, erstellt von der China Federation of Logistics and Purchasing, fiel im Juli auf 50,1 von 50,2 im Juni.