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12. 10. 2012 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

China: Kein Norovirus bei verdächtigen Erdbeeren gefunden

Schlagwörter: Lebensmittel Erdbeeren Qualitätskontrolle

Bei den gefrorenen Erdbeeren, die unter Verdacht stehen, in Deutschland eine Lebensmittelvergiftung mit Noroviren ausgelöst zu haben, konnten laut Chinas Qualitätskontrollamt für Lebensmittel keine Anzeichen für einen Virus festgestellt werden.

Der Norovirus, mit dem sich mehr als 10.000 Schüler in Ostdeutschland infiziert hatten, wurde auf keiner der Proben jener chinesischen Firma entdeckt, die die Erdbeeren nach Deutschland exportiert hatte. Dies sagte die Generalverwaltung für Qualitätskontrolle, Inspektion und Quarantäne in einer Erklärung. Das gesamte Inventar der Firma wurde für weitergehende Untersuchungen versiegelt. Labortests hätten ergeben, dass die Erdbeeren vor dem Export keinerlei Anzeichen für eine Verunreinigung gezeigt hätten. Die Firma, die in der ostchinesischen Provinz Shandong liegt, hat in diesem Jahr tiefgefrorene Erdbeeren in acht weitere Länder exportiert, es hätte jedoch in keinem Fall irgendwelche Probleme gegeben. Gegenüber der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua wurden jedoch keine weiteren Angaben gemacht, um welche Exportländer es sich dabei handeln würde. Die Lebensmittelbehörde merkte an, dass die deutsche Seite noch weitere Untersuchungen anfordern würde, um die Quelle der Verunreinigung zu finden. Gefrorene Erdbeeren durchlaufen eine lange Lieferungskette, die von der Produktion über Transport bis zu Distribution und Catering läuft. Es heißt, China wäre an einer Kooperation mit Deutschland und der Europäischen Union interessiert, um den Fall aufzuklären.

Zuvor hatte sich die chinesische Botschaft in Deutschland darüber beschwert, dass deutsche Medien sofort die Erdbeeren aus chinesischer Produktion für den größten Lebensmittelvergiftungsskandal verantwortlich machten, wie China National Radio berichtet. Die Schüler litten nach dem Essen in der Schulkantine Ende September an schweren Durchfällen. Es stellte sich heraus, dass sie sich mit dem Norovirus infiziert hatten, der häufigsten Ursache für Magen-Darm-Entzündungen. Das Robert Koch Institut in Deutschland, das für Krankheitskontrolle und -vorbeugung verantwortlich ist, meldete zunächst, der Virus wäre auf Proben von tiefgefrorenen Erdbeeren aus chinesischer Produktion gefunden worden. Es hieß, diese Erdbeeren wären Ende Juni in der Nähe der ostchinesischen Hafenstadt Qingdao geerntet, tiefgefroren und verpackt worden, und schließlich Ende Juli nach Hamburg exportiert worden. Die chinesischen Behörden entgegneten, die deutschen Medien hätten die Story ohne Beweise veröffentlicht, vor allem stünde es keinesfalls fest, an welchem Punkt der Produktionskette das Produkt gegebenenfalls verunreinigt worden sei. Noroviren werden üblicherweise durch Hitze oder Desinfektionsmittel abgetötet, hingegen würden nicht ausreichende Erhitzung, unhygienische Zustände, schlechte Lagerbedingungen oder Verunreinigung während des Transports und der Distribution eine Ausbreitung des Virus und somit eine Lebensmittelvergiftung begünstigen.

Die deutsche Catering-Firma Sodexo, die die Mahlzeiten mit den Erdbeeren aus China zubereitet hatte, hat ihr Bedauern ausgedrückt und jedem Schüler einen Gutschein im Wert von 50 Euro gegeben. Die Firma hat die Zusammenarbeit mit dem chinesischen Lieferanten aufgekündigt. Die deutschen Behörden haben währenddessen alle gefrorenen Erdbeeren aus China konfisziert und die Situation in einem Bericht an die Europäische Union dargestellt. Diese verlangt von China, die Inspektionsbestimmungen für Export-Nahrungsmittel zu verschärfen und Exportfrucht-Firmen strenger zu kontrollieren.

Quelle: german.china.org.cn

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