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03. 11. 2012 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Shanghai hat als erste Stadt in China im Mai 2011 das Hausarztsystem eingeführt. Im Rahmen des Systems können sich die Bewohner in oder nahe ihrem Wohnviertel behandeln lassen, wodurch die großen, häufig überlasteten Krankenhäuser entlastet werden.
Chen Hua (links), eine Hausärztin, gibt einem 84-jährigen eine Routineuntersuchung bei dem Mann zu Hause im Wohnviertel Zhoujiaqiao in Shanghai am 12. Oktober.
Mei Xingmei muss nicht lang überlegen, als sie gefragt wird, warum sie das neue Hausarztsystem gut findet. "Ein Hausarzt hört zu", meint die 64-jährige Shanghaierin. "Das ist völlig anders als im Krankenhaus. Im Krankenhaus muss man stundenlang warten, und wenn man dann drankommt, verschreibt der Arzt einem schon Medikamente, bevor man überhaupt erklärt hat, welche Beschwerden man hat."
Mei, die mehrere medizinische Beschwerden hat, unter anderem Bluthochdruck, ist eine von zwei Millionen Menschen in Shanghai, die im Hausärzteprogramm eingetragen sind. Die Stadt hat als erste Stadt in China das System im Mai 2011 eingeführt, als Arztpraxen in Wohnvierteln verschiedener Bezirke eingeführt wurden. Im Rahmen des Systems können sich die Bewohner in oder nahe ihrem Wohnviertel behandeln lassen, wodurch die großen, häufig überlasteten Krankenhäuser entlastet werden.
In China geht man normalerweise bei allen medizinischen Problemen ins Krankenhaus, auch bei einer leichten Erkältung. Mei erzählt, das müsse sie nun nicht mehr machen. "Wann immer es mir nicht gut geht, rufe ich jetzt erst einmal in der Praxis meines Hausarztes an. Mein Hausarzt kommt regelmäßig zu mir, um meinen Blutdruck zu messen und mir meine Medikation zu erklären. Das finde ich wirklich praktisch."
Das Shanghaier Gesundheitsamt erklärt, die Bewohner müssen nichts für die Eintragung in das Hausarztsystem bezahlen. Die einzigen Kosten, die für sie anfallen, sind rund zwei Yuan (etwa 30 Cent) pro Behandlung in einer Praxis, und 15 Yuan (1,8 Euro) pro Hausbesuch. Die meisten rezeptpflichtigen Medikamente werden von der Krankenversicherung bezahlt.
Mittlerweile ist es über ein Jahr her, dass das System eingeführt wurde, und in Shanghai gibt es nun 122 Gesundheitszentren in Wohnvierteln in zehn Bezirken mit 2000 Hausärzten. Liu Hongwei vom Shanghaier Gesundheitsamt erklärt: "In einer alternden Gesellschaft sind chronische Krankheiten das Hauptproblem. Insofern sind Krankheitsvorbeugung und Verbesserung der Lebensgewohnheiten wichtig. Das System entlastet Krankenhäuser und ermöglicht es somit, dass diese sich darauf konzentrieren können, die Patienten spezifischer zu behandeln."
Für viele Leute in China kann ein Krankenhausbesuch zu einem Alptraum werden. Man muss stundenlang warten, wird zu verschiedenen Abteilungen geschickt und muss jede Menge Untersuchungen machen, bevor die Diagnose gestellt wird. Die Behörden erklären, das Hausarztsystem habe das Ziel, den Bewohnern praktische und persönliche Behandlung in ihrer Nähe zu bieten. Eine Umfrage vom vergangenen Jahr von Shanghaier Gesundheitsbehörden hat ergeben, dass über 75 Prozent der Bewohner das Hausarztsystem befürworten.
Quelle: german.china.org.cn
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