Die chinesische Marine hat gestern ein großes Manöver abgehalten. Mehr als zehn mittelschwere Bomber des Typs "H-6" wurden mobilisiert, um einen fiktiven Hafen des Feindes zu zerstören.

Der "H-6" ist ein sechssitziger strategischer mittelschwerer Bomber der chinesischen Luftwaffe und Marine. Bei diesem Typ handelt es sich um eine in China unter Lizenz gebaute Version des sowjetischen Bombers "Tu-16". Die ersten zwei Maschinen waren im Jahre 1959 noch in Form von Bausätzen nach China geliefert worden. Sie wurden anschließend in der nordostchinesischen Industriestadt Harbin zusammengebaut und absolvierten beide im September 1959 ihren Jungfernflug.

Wegen der Verschlechterung der Beziehungen zwischen China und der Sowjetunion war die Lizenzproduktion zwischenzeitlich verzögert worden. Erst im Dezember 1968 konnte China wieder eine Variante der Tu-16, also den Typ "H-6A", in der Xian Aircraft Company produzieren. Im folgenden Jahr begann die Serienproduktion der "H-6A" und der Bomber wurde offiziell in Dienst gestellt. Insgesamt hat China 120 Exemplare dieses Bombers gebaut.

Die Flugzeugindustrie Chinas ist bis heute immer noch nicht dazu in der Lage, schwere Bomber neuerer Generation selbständig zu entwerfen und herstellen. Deswegen muss die Produktionsreihe "H-6" im 21. Jahrhundert immer noch als Hauptbomber der chinesischen Luftwaffe und Marine eingesetzt werden.

 

Technische Daten

Höchstgeschwindigkeit: 1050 km/h

Reichweite: 6000 km

Dienstgipfelhöhe: 13.100 m

Spannweite: 34,2 m

Länge: 34,8 m

Höhe: 9,85 m

Flügelfläche: 167,55 m²

Gewicht: 37.900 kg (leer), max. Startgewicht: 75.800 kg

Bewaffnung: sieben 23-mm-Kanonen und bis zu 9000 kg Bomben